Geschrieben von Sebastian Schmiedel
Kuppenheim/Kierspe – Am vergangenen Pfingstmontag war die Freude bei der Nationalauswahl des DMSB groß und auch ein Südwestfale durfte kräftig mitjubeln. Im Finale der Motoball-Europameisterschaft konnte man im Elfmeterschießen gegen Russland mit 6:5 gewinnen.
Bei der EM im eigenen Land (Kuppenheim, Baden-Württemberg) vom 20.-25. Mai lief zu Beginn nicht alles rund, aber die Auswahl von Nationaltrainer Andreas Misik konnte sich im Turnierverlauf deutlich steigern und so verdient den Triumph über die mitfavorisierten Russen feiern.
Bereits zu Beginn der Vorrunde traf man auf den Endspielgegner, gegen den man bereits 2013 in Frankreich den Titel holen konnte. Ergebnis eines interessanten Spiels war hier ein 2:2-Unentschieden.
Im zweiten Spiel ging es dann gegen das mittlerweile ergraute Team aus Weißrussland und man konnte die Partie „nur“ mit 1:0 für sich entscheiden. Zufrieden war die deutsche Mannschaft zwar nicht, die 3 Punkte waren dann aber das wichtigste.
Auch am 3. Vorrundenspieltag lief es nicht zu 100%. Gegen die Nachbarn aus den Niederlanden stand es zum Abpfiff lediglich 2:1.
Am 4. und entscheidenden Tag der Vorrunde standen dann zwei Spiele für die DMSB-Auswahl auf dem Programm und gegen Litauen platzte dann endlich der Knoten. Mit 11:0 Toren schoss man sich für den letzten Gruppengegner aus Frankreich warm.
Bereits vor dem Spiel stand das kommende Halbfinale fest. Dort sollte es erneut Deutschland gegen Frankreich heißen und aus diesem Grund schickten beide Teams ihre Ersatzspieler auf das Feld. Nach einem spannenden Spiel konnte man sich dann ungeschlagen (4:2) auf die anstehende Play-Off-Runde konzentrieren.
Das am Pfingstsonntag anstehende Halbfinale gegen die equipe tricolore wurde mit Spannung erwartet und von beiden Mannschaften hochkonzentriert angegangen. Deutschland fand allerdings die bessere Taktik und konnte die Angriffsbemühungen der Franzosen abwehren. Endstand nach 80 Minuten: 4:0.
Pfingstmontag dann die alles entscheidende Partie. Deutschland gegen Russland. Die Neuauflage des Finals von 2013. Für alle Motoballfans ein Leckerbissen, der an Spannung nicht zu überbieten war. Ging das erste Viertel noch 0:0 aus, gab es im zweiten Viertel direkt 2 Tore aufeinander. Der Russe Sosnitskij erzielte das 1:0 nach einem schönen Solo, doch im Gegenzug konnte sich der Kiersper Andre Retich (für Ubstadt-Weiher spielend) durch die gegnerische Abwehr schlängeln und zum Ausgleich einnetzen. Also 1:1 zur Halbzeit.
Im vorletzten Spielabschnitt gab es dann wieder viele Großchancen auf beiden Seiten, doch die beiden Torhüter machten ein bärenstarkes Spiel. Erst nach einem Foul von Krishtopa an Andre Retich konnte der ebenfalls in der Bundesliga für Ubstadt-Weiher spielende Kevin Fröhlich einen Elfmeter verwandeln. So ging es dann mit einer 2:1-Führung in das letzte reguläre Viertel. Kurz nach Wiederanpfiff war es dann erneut Sosnitskij, der für die Gäste den Ausgleich wiederherstellen konnte. Jetzt war das Spiel wieder offen. Gute Chancen folgten Schlag auf Schlag und 2 Minuten vor dem Ende machte Sosnitskij seinen Hattrick perfekt, schlug nach seinem Vollgastor dann allerdings in die Bande hinterm Tor und musste behandelt werden. 3:2 für Russland. Doch in der letzten Minute war es dann der Mörscher Manuel Fitterer, der sich mit einer klasse Einzelleistung am gegnerischen Kreis den Ball erkämpfte und mit dem Schlusspfiff erfolgreich abschloss. Endstand nach 80 Minuten: 3:3 und 2 x 10 Minuten Nachspielzeit.
Zum Ende er ersten Hälfte der Verlängerung dann wieder ein Doppelschlag. Erst traf Kroshka zur russischen Führung und im Gegenzug direkt Kevin Gerber zum Ausgleich. Bis zum Ende der Verlängerung konnte dann kein Tor mehr erzielt werden.
Elfmeterschießen! Gusev fuhr an und Torwart Jens Kehrer holte die Kugel aus der Ecke. Dann war Kevin Fröhlich an der Reihe, fuhr an und schoss an den linken Pfosten. Somit stand es weiterhin 4:4. Nun fuhr Krishtopa an und traf den Ball nicht richtig. Er ging links am Tor vorbei. Dann kam Andre Retich und netzte zum 5:4 ein. Einen wiederholten 11m konnte Detsina dann zum 5:5 verwandeln. Als vorletztes war Jan Zoll an der Reihe, fuhr an und traf rechts unten zum 6:5. Für Russland war nun Kroshka am Punkt und musste treffen. Er fuhr an und verschoss.
Deutschland ist Europameister!
Alle Spiele im Überblick:
Vorrunde
Litauen 2:2 Weißrussland
Frankreich 9:2 Niederlande
Deutschland 2:2 Russland
Russland 12:5 Niederlande
Frankreich 3:2 Litauen
Deutschland 1:0 Weißrussland
Russland 12:0 Litauen
Frankreich 5:2 Weißrussland
Deutschland 2:1 Niederlande
Frankreich 1:6 Russland
Weißrussland 10:1 Niederlande
Litauen 0:11 Deutschland
Russland 9:3 Weißrussland
Litauen 4:7 Niederlande
Deutschland 4:2 Frankreich
Halbfinale
Deutschland 4:0 Frankreich
Russland 11:2 Weißrussland
Spiel um Platz 3
Frankreich 9:2 Weißrussland
Finale
Russland 5:6 Deutschland