Lüdenscheid – Rund 20 Tonnen schwere OP-Module hängen am meterdicken Arm des 50 Meter hohen Krans, die von Seil und Haken angehoben und in Abstand von Zentimetern am Gebäude des Klinikums Lüdenscheid vorbei und zielgenau auf das vorbereitete Fundament herabgelassen werden. Mit einer spektakulären Aktion sind heute mehrere Module, die einen Bereich des neuen Operationstrakts bilden werden, sozusagen eingeschwebt. Insgesamt sind nun vier Bauteile, die die wichtige Klimatechnik beherbergen, am Klinikum eingetroffen und an ihren Platz transportiert worden.
Die Anlieferung der Raummodule für den neuen OP-Trakt im Klinikum Lüdenscheid ist eine Herausforderung für die Logistik: Wie kommen tonnenschwere Fertigbauteile von Cadolzburg in Bayern nach Lüdenscheid? Über die Autobahn selbstverständlich und zuletzt über die A45. Ab der Abfahrt Lüdenscheid über die innerstädtischen Straßen – eskortiert von der Polizei. Zuvor mussten Ampel- und Lichtmasten entfernt, Verkehrsinsel überfahrbar gestaltet, Bleche ausgelegt und eine Schrankenanlage am Klinikum entfernt werden.
Gegen 4 Uhr in der Früh waren am Dienstagmorgen die Tieflader ohne besondere Vorkommnisse angekommen – wenn man von einigen Dellen und einem platten Reifen am LKW absieht. Ein Schwerlastkran stand bereit und hob die rund 18 Tonnen schweren Module vom Transporter.
Insgesamt sind es 14 Einzelmodule, deren Anlieferung jeweils nachts zwischen dem 18. und 22. Oktober stattfindet. Vorteile der modularen Bauweise: Die Bauzeit verringert sich, es gibt weniger Lärm und Schmutz als bei herkömmlicher Bauweise – all das kommt vor allem den Patienten, aber auch den Mitarbeitern in Medizin und Pflege und nicht zuletzt auch den Anwohnern zugute. Außerdem gibt es weniger Beeinträchtigungen im laufenden OP-Betrieb.
Am Donnerstag werden wieder zwei Schwertransporter in den frühen Morgenstunden die Autobahn verlassen und weitere Fertigbauteile liefern: Dann sind es die Raummodule, die Domizile für die eigentlichen OP-Säle bilden werden.
Textautor: Andrea Kleff
