Märkischer Kreis (pmk) – Um die Aula des Eugen-Schmalenbach-Berufskollegs in Altena dem Boden gleichzumachen, rückt am Samstag, 10. August, schweres Gerät an.
„Aus Sicherheitsgründen wird die Lüdenscheider Straße unterhalb des Berufskollegs des Märkischen Kreises während der Abrissarbeiten am Berufskolleg des Märkischen Kreises bis zum 18. August voll gesperrt und die Bahntrasse mit Bauzaun und Planen zusätzlich geschützt“ erklärt Ilona Gruß vom Gebäudemanagement des Märkischen Kreises. Für den Schwerlastverkehr wird eine weiträumige Umleitung eingerichtet. Alle anderen Fahrzeuge können die Lenneuferstraße nutzen.
Ab sechs Uhr morgens soll es am Samstag losgehen: „Erst wird die Lüdenscheider Straße unterhalb des Berufskollegs gesperrt und zum Schutz der Fahrbahn mit einem Fließband abgedeckt. Dann müssen wir uns an dem steilen Abhang erst eine Zuwegung aus Schotter bauen, bevor der Bagger in Aktion treten kann“, erläutert Siegmund Müller von Müllertiefbau aus Nachrodt-Wiblingwerde die vorbereitenden Arbeiten. Wie eine Art Schutzwall werden Container für den Bauschutt entlang der Straße aufgestellt.
„Die Sicherheit der Bahntrasse hat für uns höchste Priorität. Daher stehen unten auch immer zwei Sicherheitsleute, die über Funk mit den beiden Maschinisten in Kontakt bleiben und die Abbrucharbeiten überwachen“, betont der Ingenieur. Binnen einer Woche müssen die gröbsten Abbrucharbeiten erledigt sein, so das Gebäudemanagement. Gearbeitet wird daher von morgens bis abends grundsätzlich solange es hell ist. Die Geräuschentwicklung soll sich dabei in Grenzen halten. Die Bagger arbeiten mit Scherenarmen, die gezielt Stücke aus den Betonwänden lösen. Dabei wird die Rückwand im Keller stehenbleiben und der Keller entsprechend der natürlichen Hanglage mit dem pulverisierten Beton aus dem Abbruch aufgefüllt und mit rekultivierbarer Erde abgedeckt.
„Wenn wir unseren Zeitplan nicht einhalten, müssen auch Nachtschichten gefahren werden“, meint die Architektin Gruß. Voraussichtlich ab dem 19. August soll dann eine halbseitige Sperrung der Bundesstraße reichen, um die restlichen Arbeiten abzusichern. Bis zum 31. August – rechtzeitig vor Schulbeginn – soll alles fertig sein.
Den ersten Teil der Schulferien hat die Tiefbaufirma dazu genutzt, das Gebäude zu entkernen. Dafür mussten die Arbeiter das Dach von der Dachpappe befreien, die Holzvertäfelung, Fenster, Türen und den Fußboden entfernen sowie die Lüftungsanlage im Keller ausbauen. Aufwändig war dabei vor allem die fachgerechte Entsorgung der Asbestzementplatten im Keller. „Da konnten wir nur mit Schutzanzügen und Atemmasken rein. Sobald Sie diese Platten bearbeiten, können sich gesundheitsgefährdende Asbestfasern lösen“, erläutert Müller.
Da die Stahlträger an der Buntglasfront marode sind, wurden dort zusätzliche Stützen eingebaut. Die Glasfront wird als erstes dem Bagger zum Opfer fallen. Sie wurde in den 60er Jahren von der Firma Nielsen als Blickfang für den Zweckbau errichtet. Die Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V. aus Mönchengladbach hat das Kunstwerk unlängst in seiner Liste erfasst und dokumentiert.
Der Abriss der Schulaula wurde notwendig, da das Gebäudemanagement des Märkischen Kreises 2012 massive Schäden am Beton sowie starke Rissbildungen an den Stützen festgestellt hatte. Auch an den Giebelfassaden waren in erheblichem Umfang Risse und Abplatzungen aufgefallen. An einigen Stellen war Wasser hinter die Betondeckungen bis an die Eisenpfeiler gelaufen. „Aufgrund der erheblichen Schäden ist die Standsicherheit gefährdet“, so Ilona Gruß vom Gebäudemanagement.
Naja, wenn es wirklich notwendig ist, führt kein Weg drum herum.
Interessanter Arikel. Faszinierend, auf was man bei so einem Abriss alles achten muss. Finde ich sehr interessant!
LG,
Daniel