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Übung: 30 Verletzte und ein Toter in der Balver Höhle

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Großübung mit 342 Einsatzkräften und 100 Fahrzeugen

Balve/Märkischer Kreis (pmk) – Die Balver Höhle war das Zentrum einer Großübung des Katastrophenschutzes und der Feuerwehr Balve. Insgesamt waren 342 Einsatzkräfte dabei.

Wer nicht wusste, dass es eine Großübung des Katastrophenschutzes Märkischer Kreis war, dem fuhr am Samstagvormittag der Schrecken in die Glieder. Rasende Rettungswagen, Martinshörner ertönten, die Bundesstraße 229 vor der Balver Höhle komplett gesperrt. Notärzte, Rettungssanitäter sowie Feuerwehrmänner und –frauen eilten zum Höhleneingang. Auf der Zufahrt zur Höhle ein schwerer Unfall, ein PKW-Fahrer war in die Menge der panikartig aus der Höhle rennenden Menschen gerast. 30 Verletzte in und an der Höhle, 30 verwirrte und orientierungslos herumlaufende Männer, Frauen und Jugendliche – ein Toter auf der Brücke. Aus der Höhle drangen die Schreie der Verletzten, Hilferufe der verwirrt Umherlaufenden. Dieses Szenario fanden die eintreffenden Rettungskräfte von DRK, MHD, ASB, JUH, Feuerwehren aus dem MK und Rettungsdienst MK, THW, Polizei sowie ein Patiententransportzug aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein vor.

Überall in der Balver Höhle lagen die Verletzten (Foto: Hendrik Klein/Märkischer Kreis).
Überall in der Balver Höhle lagen die Verletzten (Foto: Hendrik Klein/Märkischer Kreis).

Und das war das angenommene Szenario. Bei einer Großveranstaltung mit rund 2.000 Besuchern wird Pfefferspray versprüht. Eine Massenpanik ist die Folge. Die Menschen rennen orientierungslos aus der Höhle, fallen, brechen sich Beine und Arme, ziehen sich massive Schnittverletzungen zu. Überall liegen Verletzte, schreien um Hilfe. Sie werden von den Rettungskräften vor Ort in drei Kategorien eingeteilt, je nach Schwere ihrer Verletzung. Alle bekommen als Kennzeichnung ein Ticket umgehängt und werden abtransportiert. Das fiktive Krankenhaus war an der Feuerwache in Menden eingerichtet. Der Märkisches Kreis hatte eine Personenauskunftsstelle eingerichtet. Dort konnten eventuell betroffene Angehörige Informationen über ihre Liebsten bekommen.

Balves Wehrleiter Frank Busche und der stellv. Kreisbrandmeister Michael Kling (links) geben Medienvertretern Auskunft (Foto: Hendrik Klein/Märkischer Kreis).
Balves Wehrleiter Frank Busche und der stellv. Kreisbrandmeister Michael Kling (links) geben Medienvertretern Auskunft (Foto: Hendrik Klein/Märkischer Kreis).

Insgesamt 342 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Hilfsorganisationen, 100 Einsatzfahrzeuge, zehn Beobachter quasi als Schiedsrichter und großes Medieninteresse. Die gut dreistündige Übung eines „Massenanfalls von Verletzten“ (MANV) in und an der Balver Höhle ist prima gelaufen. Darin waren sich alle Beobachter anschließend einig. Es gab kleinere Probleme, die es abzustellen gilt. Beispielsweise funktionierte der eigens eingerichtete Übungskanal beim Funk nicht, was zu einer Verzögerung beim Ausrücken der ersten Rettungskräfte führte. Der Übungskanal wird deshalb verwendet, um den Funkverkehr bei eventuell parallelen „echten“ Einsätzen nicht zu gefährden. Nachdem umgeschaltet war, lief alles zur Zufriedenheit der Einsatzleitung ab. Die Leitende Notärztin des Märkischen Kreises, Jutta Schürmann-Lipsch, beklagte zu Übungsbeginn den schlechten Funkempfang in der Höhle. „Das haben wir dann mit Meldern schnell in den Griff bekommen.“ Die gewonnenen Erkenntnisse werden in etwa sechs Wochen bei der Abschlussbesprechung der Beteiligten aufgearbeitet.

Vor der Übung bekamen die Darsteller ihre Wunden geschminkt (Foto: Hendrik Klein/Märkischer Kreis).
Vor der Übung bekamen die Darsteller ihre Wunden geschminkt (Foto: Hendrik Klein/Märkischer Kreis).

Michael Kling, Stellvertretender Kreisbrandmeister beim Märkischen Kreis, sowie Balves Wehrleiter Frank Busche zogen nach Übungsende ein positives Fazit. „Es ist alles wie geplant gelaufen. Nicht alles lief rund, aber das ist ja auch der Sinn und Zweck solcher Übungen. Zum einen die Abläufe zu üben, zum anderen die Dinge zu erkennen, die verbesserungsbedürftig sind, und diese dann abzustellen“, so Michael Kling. „Ich fand das alles schon sehr real“, war der Eindruck von Balves Bürgermeister Hubertus Mühling, der wie viele andere das Geschehen interessiert verfolgte. „Etwa 60 Veranstaltungen mit hohen Besucherzahlen finden jedes Jahr in unserer Höhle statt. Da macht es Sinn, dass hier mal geübt wird. Wir hoffen natürlich, dass es niemals zu so einem Einsatz kommen muss.“ Ein ganz besonderes Lob, darin waren sich Akteure wie Beobachter einig, verdienten sich die Verletzten-Darsteller, die leidenschaftlich ihre Aufgabe erfüllten.

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