Iserlohn – Rund 80 Seniorinnen und Senioren haben auf Einladung der Abteilung für Senioren und Menschen mit Behinderung der Stadt Iserlohn die Veranstaltung „Wohnen im Alter“ im Institut für Gerontotechnik besucht.
Nach der Begrüßung durch Abteilungsleiter Thorsten Klein berichtete zunächst Dietlind Humberg vor gefüllten Rängen über ihre Erfahrungen als Wohnberaterin des ehrenamtlichen Dienstes der Stadt Iserlohn „Continue“. Hilfreich sei es zur Vermeidung bzw. zur Beseitigung von möglichen Wohnproblemen vor allem, diese rechtzeitig zu erkennen und unvoreingenommen anzugehen. Einfache Mittel, Wohnsituationen zu verbessern, wären oft bereits das Entfernen von nicht mehr benötigten Möbelstücken oder auch eine Neuaufteilung der Raumnutzung in der bestehenden Wohnung. Hier gelte es häufig, emotionale Hemmnisse auf dem Weg zu rationalen Lösungen auszuräumen.
Heiko Koch stellte anschließend einen Ausschnitt aus dem Sortiment kleiner Alltagshelfer der Firma Hermann Schwerter (HSI) vor, die in der vielseitigen Dauer-Ausstellung des Instituts für Gerontochnik auch präsentiert werden. Dass viele dieser kleinen Helfer, so z.B. eine Ummantelung für Kugelschreiber, damit diese besser zu greifen sind, auch für junge Menschen z.B. mit rheumatischen Beschwerden oder sogar auch für kleine Kinder bestens geeignet sind, konnte auf anschauliche Weise verdeutlicht werden.
Vom Märkischen Kreis erläuterte Svenja Krause das Programm zur darlehensweisen Förderung baulicher Maßnahmen zur Reduzierung von Barrieren. Mit grundsätzlich bis zu 15.000 Euro können aus diesem Programm wohnräumliche Veränderungen vom Einbau einer bodengleichen Dusche über die barrierefreie Umgestaltung der Küche bis hin zur kompletten Grundrissveränderung gefördert werden.
Dass diese Förderung durchaus auch mit dem KfW-Programm zum altersgerechten Wohnen kombiniert werden könnte, berichtete Gerd Clemens von der Baufinanzierung der Sparkasse Iserlohn. Unter bestimmten Voraussetzungen können über dieses Programm sogar noch Zuschüsse zu altersgerechten Umbauten geleistet werden.
Die Lage auf dem Iserlohner Wohnungsmarkt wurde aus Sicht der IGW im letzten Vortrag dieser Veranstaltung von Geschäftsführer Olaf Pestl geschildert. Unter anderem stellte er die Seniorenwohnungen An der Schlacht, die Gebäudesanierungen Auf dem Winkel mit Errichtung eines Fahrstuhls zur barrierefreien Anbindung und die Zusammenarbeit mit Pflegediensten vor.
In der Veranstaltungspause bestand die Möglichkeit, sich an einem Informationsstand über die verschiedenen Angebote der Vortragenden weiter zu informieren und die umfangreiche Ausstellung des Instituts für Gerontotechnik zu besichtigen. Insbesondere die verschiedenen Bäder, von der einfachen und zweckmäßigen Lösung für das kleine Bad bis hin zur seniorengerechten Wellness-Oase, stießen auf großes Interesse.
Die Geschäftsführerin des Instituts, Martina Koepp, hatte es sich dabei nicht nehmen lassen, die interessierten Gäste auf einen Kaffee einzuladen, die Abteilung für Senioren und Menschen mit Behinderung hatte dies mit leckerem Kleingebäck versüßt.
Im Anschluss an die sowohl informative als auch kurzweilige Veranstaltung hatte eigens für deren Besucher Marcus Scholz vom Medical Center Südwestfalen in der Rotehausstraße 36 die Türen zur dortigen Ausstellung geöffnet. Leider wurde dieses Angebot aufgrund der inzwischen schon fortgeschrittenen Zeit nicht mehr so gut angenommen. Für die noch Angereisten bot sich jedoch eine interessante Besichtigung eines breiten Sortiments, unter anderem von verschiedensten Rollatoren als auch ein sehr aufschlussreiches Gespräch über die Folgen der verschiedenen Gesundheitsreformen in diesem Bereich. Die Ausstellung des Medical Centers grenzt unmittelbar an das Trainingszentrum Medi Vital und das kleine Restaurant Cantina Medica und kann zu den Öffnungszeiten auch unverbindlich besichtigt und erläutert werden.