Arnsberg – Wer bisher noch keine Gelegenheit gefunden hat, die Sonderausstellung „200 Jahre Bezirksregierung Arnsberg (1816 – 2016). Entstehung – Entwicklung – Einblicke“ zu besuchen, sollte sich beeilen – denn die zahlreichen Exponate sind in dieser Zusammenstellung nur noch bis zum 9. Juli zu sehen. Am Samstag ab 14.30 Uhr findet im früheren Kloster Wedinghausen zum Abschluss auch die letzte öffentliche Führung statt.
Es ist ein langer Weg, den die Bezirksregierung zurückgelegt hat: von einer Institution des preußischen Obrigkeitsstaates hin zur modernen Dienstleisterin im demokratischen Rechtsstaat – als Bündelungsbehörde mit vielfältigen Verwaltungs- und Beratungsaufgaben. In der Ausstellung an der Klosterstraße 1-11 (in 59821 Arnsberg) sind die Etappen dieser 200-jährigen Geschichte ebenso kompakt wie anschaulich dargestellt – inklusive der historischen Brüche infolge der Systemwechsel im 20. Jahrhundert (darunter die zwölfjährige NS-Gewaltherrschaft). Wie sich der Wandel der Rahmenbedingungen auf das Handeln der Bezirksregierung ausgewirkt hat, ist ein wichtiger Aspekt in der Ausstellung. „Uns allen erklärt sie ein wichtiges Stück Verwaltungsgeschichte und -gegenwart“, so Regierungspräsidentin Diana Ewert, deren Behörde bei der Ausstellung mit dem Sauerland-Museum und Arnsberger Heimatbund kooperiert.
Im Fokus steht vor allem auch die Entstehungsgeschichte: „Die Ausstellung geht der Frage nach, warum Preußen vor 200 Jahren Bezirksregierungen ins Leben rief und einen Standort für eine so bedeutende Behörde auswählte, den man in Berlin entweder gar nicht kannte oder den man sogar mit Sibirien in Verbindung brachte, einer wilden und unerschlossenen Gegend. In der Folge löste die Entscheidung zugunsten Arnsbergs für die Stadt eine ungeahnte Dynamik aus“, erklärt Dr. Jürgen Schulte-Hobein, Leiter des Sauerland-Museums. So entstand nach 1816 in wenigen Jahren ein ganz neuer Stadtteil in klassizistischer Bauweise, der sich damals überaus vorteilhaft von der Altstadt abhob.
Auch in der letzten Woche ist die seit dem 29. April laufende Ausstellung von dienstags bis freitags von 10:00 bis 12:00 Uhr sowie von 14:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Am Schlusstag am Samstag (09.07.) ist ab 14:30 Uhr Einlass – mit der Möglichkeit, sich in einer öffentlichen Führung von der Museumspädagogin Beatrix Marienfeld Hintergründe erläutern zu lassen. Ihre bislang fünf Führungen im ehemaligen Kloster Wedinghausen stießen auf eine sehr gute Resonanz. Der Eintritt ist auch diesmal frei.
Begleitband noch erhältlich
Die Sonderausstellung des Sauerland-Museums in Kooperation mit der Bezirksregierung und dem Arnsberger Heimatbund wird auch durch die Unterstützung der Nordrhein-Westfalen-Stiftung, der Sparkasse Arnsberg-Sundern, der Volksbank Sauerland eG und der Stadt Arnsberg ermöglicht. Dasselbe gilt für den gleichnamigen, gut 100-seitigen Begleitband „200 Jahre Bezirksregierung Arnsberg (1816 bis 2016). Entstehung – Entwicklung – Einblicke“. Das Buch zur Ausstellung ist seit Erscheinen im April stark nachfragt. Noch aber sind Exemplare erhältlich.
Gegen eine Schutzgebühr von 3 Euro kann der Begleitband beim CAB Bücherstudio (Clemens-August-Straße 5, 59821 Arnsberg), bei der Buchhandlung Houtermans (Alter Markt 10, 59821 Arnsberg) und der Mayerschen Buchhandlung (Hauptstraße 15, 59755 Arnsberg-Neheim) erworben werden, außerdem im „Blauen Haus“ des Sauerland-Museums (Alter Markt 30, 59821 Arnsberg) sowie im Eingangsbereich des Hauptgebäudes der Bezirksregierung (Seibertzstraße 1, 59821 Arnsberg).