Arnsberg-Schwelm – Mit einem gemeinsamen Grillen haben sich die Träger des Schwelmer Tafelladens bei allen ehrenamtlichen Helfern für ihren Einsatz bedankt. Anlass war das zehnjährige Bestehen des Tafelladens, der vom Caritasverband Ennepe-Ruhr, der Diakonie Mark-Ruhr und der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde in Schwelm getragen wird. „Wenn ich mir das ehrenamtliche Engagement anschauen, vom dem der Tafelladen getragen wird, ist das heute ein Tag zum Feiern. Sie praktizieren eine moderne Form der Barmherzigkeit“, bedankte sich der theologische Geschäftsführer der Diakonie Mark-Ruhr, Pfr. Martin Wehn bei den Ehrenamtlichen.
Dass es den Tafelladen aber grundsätzlich gebe, sei auf der anderen Seite aber auch ein Signal an die Gesellschaft. „Es ist der Politik in den zurückliegenden Jahren nicht gelungen, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Armut minimiert wird. Ich sehe hier vielmehr ein Auseinanderdriften der Gesellschaft und das ist ein Skandal“, sieht Martin Wehn dringenden Handlungsbedarf. „Jedem Menschen muss die Möglichkeit gegeben werden, ein Leben oberhalb der Armutsgrenze führen zu können. Letztlich ist der Tafelladen so etwas wie ein Armutsanzeiger und Ausdruck dafür, dass sich etwas ändern muss.“
Mit dem Tafelladen könne Armut zwar vermindert, nicht aber verhindert werden. Untermauert wird die Kritik der Diakonie Mark-Ruhr durch die konstant hohe Nachfrage an Lebensmitteln beim Tafelladen. Am Dienstag dieser Woche kamen 110 Menschen in den Schwelmer Tafelladen, „in Spitzenzeiten wie kurz vor Weihnachten letzten Jahres waren es sogar 165“, erinnert sich Angelika Beck vom Caritasverband. „Umso wichtiger ist es, dass wir dieses Angebot nicht zuletzt dank des ehrenamtlichen Engagements aufrecht erhalten können“, ergänzt Heike Orth (Diakonie Mark-Ruhr). Viele Ehrenamtliche sind eigentlich bereits im Ruhestand, das Engagement ist daher alles andere als selbstverständlich.“