Alle Schulen dabei – 98 Prozent der Schüler „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“
Kreis Siegen-Wittgenstein – Die Berufsfelderkundungstage in Siegen-Wittgenstein sind ein voller Erfolg! Praktisch alle Schüler der 8. Klassen haben im letzten Schuljahr an bis zu drei Tagen in unterschiedliche Unternehmen hinein geschnuppert – und 98 Prozent der Schüler waren mit diesen Berufsfelderkundungstagen „zufrieden“ oder sogar „sehr zufrieden“.
Diese außerordentlich positive Bilanz zogen jetzt das Schulamt und die Kommunale Koordinierung des Kreises Siegen-Wittgenstein. Die „Schnuppertage“ sind Teil des Landesprogrammes „Kein Abschluss ohne Anschluss“. Ziel ist es, jungen Menschen bereits in der Klasse 8 einen ersten Einblick ins Berufsleben zu ermöglichen.
Als Modellkommune des Landes hatte der Kreis Siegen-Wittgenstein 2012 mit dem Programm begonnen – zunächst mit vier Pilotschulen. Nur zwei Schuljahre später, 2014/2015, waren mit 42 Förder-, Haupt-, Real-, Gesamtschulen und Gymnasien alle staatlichen Schulen im Kreisgebiet, in denen es 8. Klassen gibt, dabei.
Zum Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ gehört zunächst eine Potenzialanalyse für alle Schüler. Darauf aufbauend werden den Jugendlichen drei Berufsfelder empfohlen, in die sie jeweils einen Tag hinein schnuppern sollten. Die dafür benötigten 7.000 oder mehr Berufsfelderkundungsplätze einzuwerben, schien am Anfang die größte Hürde, erinnert sich Matthias Hein, Regionalkoordinator der Studien- und Berufswahlkoordinatoren der Schulen. Deshalb wären die Organisatoren am Anfang auch schon zufrieden gewesen, wenn alle Schüler zumindest einen „Schnuppertag“ hätten absolvieren können. In der Praxis konnten in diesem Jahr aber bereits in 35 der 42 beteiligten Schulen drei Tage pro Schüler angeboten werden – insgesamt 7.050 Berufsfelderkundungsplätze!
„Im Vergleich zu den übrigen Kommunen im gesamten Regierungsbezirk stellen die hohe Zahl an Berufsfelderkundungsplätzen und die flächendeckende Teilnahme der Schulen ein hervorragendes Ergebnis dar. Das beweist, dass sich unsere Anstrengungen, als Referenzkommune ganz früh loszulegen, wirklich gelohnt haben“, unterstreicht Arne Fries, Fachserviceleiter Schule beim Kreis Siegen-Wittgenstein.
Was für die Organisatoren aber mindestens genauso wichtig ist: „Die Schüler und die beteiligten Schulen sind auch inhaltlich äußerst zufrieden mit den Berufsfelderkundungstagen!“, berichtet Schulamtsdirektor Walter Sidenstein: 78 Prozent aller Schüler waren im letzten Jahr „zufrieden“ mit den Schnuppertagen, 20 Prozent sogar „sehr zufrieden“. Nur 2 Prozent waren „eher unzufrieden“. Der Anteil der Schulen, die „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ waren, liegt bei 96 Prozent.
Alle Zahlen basieren auf Angaben, die die Schüler nach den Berufsfelderkundungstagen gemacht haben bzw. auf Rückmeldungen der zuständigen Lehrer und Schulleiter. Dabei wurde auch erfragt, wie die Schüler an ihre „Schnuppertagsplätze“ herangekommen sind. Das Ergebnis: Ein gutes Drittel der Schüler ist selbst aktiv geworden. In 23 Prozent der Fälle konnten die Eltern über ihre Kontakte Berufsfelderkundungsplätze vermitteln, 13 Prozent der Schüler griffen auf Schuldatenbanken zurück und weitere 13 Prozent gingen auf Kooperationsbetriebe der Schulen zu.
Dass „Kein Abschluss ohne Anschluss“ in Siegen-Wittgenstein solch ein Erfolg ist, kommt nicht von ungefähr – alle Beteiligten haben viel Arbeit in das Projekt hineingesteckt: „Die Unternehmen bei der Betreuung der Schüler, Kammern und IHK bei der Ansprache der Unternehmen, Schulen und Lehrer bei der Durchführung und Bildungsbüro, Schulamt und Kommunale Koordinierung des Kreises bei der Organisation“, unterstreicht Landrat Andreas Müller. Er dankt allen für die tolle Gemeinschaftsleistung und verbindet damit die Hoffnung, dass alle am Ball bleiben und auch im laufenden Schuljahr wieder ausreichend Berufsfelderkundungsplätze für alle Schüler angeboten werden können.
Dem schließen sich auch Schulamtsdirektor Walter Sidenstein und Schul-Regionalkoordinator Matthias Hein an. Insbesondere weil auch die Betriebe selbst enorm von den Berufsfelderkundungstagen profitieren. In Zeiten zurückgehender Schülerzahlen können Unternehmen sich an den Berufsfelderkundungstagen als interessante Ausbildungsbetriebe und Arbeitgeber präsentieren und so etwas für die Nachwuchskräftegewinnung tun. Und wenn Sidenstein und Hein darüber hinaus noch einen Wunsch frei hätten, dann wären das mehr Berufsfelderkundungsplätze in den sozialen Berufen und in kleineren Handwerksbetrieben. „Hier ist die Nachfrage deutlich größer als das Angebot. Und deshalb wäre es toll, wenn Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen oder auch Kitas noch weitere Plätze zur Berufsfelderkundung anbieten könnten, genauso wie Maler, Frisöre oder Installateurbetriebe.“
Alle Informationen zu den Berufsfelderkundungstagen gibt es im Internet auf: . Dort können Unternehmen völlig unkompliziert „Schnuppertagsangebote“ einstellen und Lehrer und Schüler nach diesen suchen.