Märkischer Kreis (pmk) – Physik anschaulich und spielerisch nahgebracht, begeistert in der Phänomenta Lüdenscheid nicht nur Kinder und Jugendliche. Auch die Delegation aus dem polnischen Partnerkreis Ratibor unter Leitung von Landrat Adam Haiduk ließ sich vom Spieltrieb anstecken. Im Rahmen des Partnerschaftsbesuchs im Märkischen Kreis informierte Landrat Thomas Gemke die Gruppe über den Stand der Regionale-Projekte „Oben an der Volme“ in Halver und der „Denkfabrik“ in Lüdenscheid.
In Lüdenscheid begrüßte Bürgermeister Dieter Dzewas die polnische Delegation und skizierte die Idee der „Denkfabrik“ und damit die Gestaltung eines Wissensquartiers. Mit Hilfe von Fördermitteln des Landes Nordrhein-Westfalen, des Bundes und der Europäischen Union soll nicht nur das Viertel rund um den Lüdenscheider Bahnhof städtebaulich aufgewertet werden. Es soll sich auch zu einem didaktischen Wissenszentrum entwickeln, in dem die Vernetzung zwischen Wirtschaft, Schule und Wissenschaft gelingt.
Öffentliche Hand und Wirtschaft arbeiten eng zusammen, um dem Nachwuchsmangel in technischen Berufen möglichst frühzeitig entgegen zu wirken. „Es gilt das Interesse für Physik bereits im Kindesalter zu wecken und bis ins Ausbildungsalter zu retten“, machte Dzewas deutlich. So entsteht neben dem experimentellen Museum Phänomenta ein Technikzentrum. In dem außerschulischen Lernort, der auch nicht ansatzweise an Schule erinnern soll, können Schülerinnen und Schüler Produktionsprozesse und neue Technologien der heimischen Unternehmen multimedial kennenlernen, und darüber hinaus selbstständig forschen und experimentieren.
Der Verein für Technikförderung Südwestfalen e.V. mit mehr als 70 südwestfälischen Unternehmen plant praxisnahe Unterrichtseinheiten beispielsweise zu den Themen regenerative Energie, Kunststoff, Gebäudesystemtechnik, Oberflächentechnik und Metallverarbeitung. Über Dozenten und Studierende der gegenüber liegenden Niederlassung der Fachhochschule Südwestfalen sowie der verschieden Institute und durch Ausbilder und Auszubildende regionaler Unternehmen soll der Austausch zwischen Schule, Wirtschaft und Hochschulen angeregt werden. Haiduk zeigte sich sehr beeindruckt von den Plänen. Nach der Baustellenbesichtigung lud Landrat Thomas die Delegation ein, sich im nächsten Jahr das bis dahin fertiggestellte Wissensquartier anzuschauen. Rund 25 Millionen Euro sollen bis dahin in die Quartiersgestaltung, insbesondere in die Bahnhofsumgestaltung, die Fassadenerneuerungen, den Brückenschlag zwischen Phänomenta und Fachhochschule sowie die Einrichtung des Technikzentrums fließen.