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Der Bau der St.-Sturmius-Kirche Leitmar wurde vor 100 Jahren fertiggestellt

Leitmar. Im Weltkriegsjahr 1914 begann man in Leitmar eine eigene Kirche zu bauen. Vormals mussten sich die Leitmarer zum Kirchgang regelmäßig nach Heddinghausen begeben. Die bedeutende Niedermarsberger Kirchenbau-Familie Tegethoff, die beispielsweise u. a. auch die Kirchen in Meerhof und Oesdorf erbauten, errichteten die St.-Sturmius-Kirche Leitmar mit tatkräftiger Unterstützung durch die Leitmarer Bürger. Weitere heimische Firmen waren für die Innenausstattung und das Inventar verantwortlich. Die damaligen Leitmarer Firmen Niggemann und Stein stellten z. B. die Kirchenbänke her. Das Erzbistum Paderborn favorisierte für die Anfertigung des Hochaltars einen Entwurf des Bildhauers Büdeker aus Rheda-Wiedenbrück. Die Leitmarer setzten sich aber über die Meinung des Erzbischofs hinweg und vergaben den Auftrag an die Niedermarsberger Bildhauer-Werkstatt Larenz, die ab dem Herbst 1914 den Holzaltar schnitzte. Aufgestellt wurde der Altar dann vor genau 100 Jahren am 19.01.1915, so die Unterlagen.

Eine Postkarte der neuerbauten St.-Sturmius-Kirche in Leitmar in der Zeit um 1915.
Eine Postkarte der neuerbauten St.-Sturmius-Kirche in Leitmar in der Zeit um 1915.

Die Auftragsbücher, Pläne und Zeichnungen der Larenz-Werkstatt, die dem Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ vollständig vorliegen, weisen als Auftraggeber „Hochwürden Herrn Pfarrer Schladör“ aus Heddinghausen auf. Dieser war es auch, der am 04.01.1915 eine Vorauszahlung von 300 Mark an die Bildhauer Larenz für den neuen Hochaltar leistete. Der Gesamtpreis des Altars ist auf 2.160 Mark beziffert.

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Das Foto zeigt den Hochaltar der St.-Sturmius-Kirche in Leitmar mit der Kommunionbank nach der Aufstellung durch die Bildhauer Larenz im Jahr 1915.
Das Foto zeigt den Hochaltar der St.-Sturmius-Kirche in Leitmar mit der Kommunionbank nach der Aufstellung durch die Bildhauer Larenz im Jahr 1915.

Durch Kollekten trugen die Leitmarer vom 19.04.1915 bis zum 26.09.1915 nochmals 1.500 Mark zusammen. Die restlichen 360 Mark wurden abschließend am 17.01.1916 im Zusammenhang mit den Kosten für die Erstellung des Korpus mit Kreuz und Arbeiten an einer Kommunionbank (Auftrag vom 28.10.1915) beglichen. Der Altaraufsatz aus Holz der Bildhauer Larenz zeigt links und rechts des Tabernakels die Zeichen Alpha und Omega, darüber befinden sich eine geschnitzte Szene der Geburt Jesus Christus im Stall von Bethlehem mit Maria und Josef sowie eine Schnitzerei, die Christus mit den Emmaus-Jüngern abbildet.

Auf dem Altar sind die Kreuzigungsgruppe, die Jesus am Kreuz, Maria und Johannes zeigt, sowie das Lamm Gottes angebracht. Pünktlich zum 100-jährigen Geburtstag begannen die Arbeiten an der Jubilarin. Die Restaurierungen an der St.-Sturmius-Kirche in Leitmar sollen im April/Mai 2015 abgeschlossen sein. Dann kehren auch der Hochaltar aus der Larenz-Werkstatt und die Kirchenfiguren (Herz-Jesu, Mutter Gottes, Josef und Antonius) wieder zurück. Sie befinden sich z. Z. alle ebenfalls zur fachgerechten Restaurierung in der Marsberger Spezial-Werkstatt Scholand in Oesdorf.

Der Leitmarer Hochaltar im Jahr 1913.
Der Leitmarer Hochaltar im Jahr 1913.
Ein aktuelles Foto der St.-Sturmius-Kirche Leitmar aus dem Jahr 2013.
Ein aktuelles Foto der St.-Sturmius-Kirche Leitmar aus dem Jahr 2013.

 

Fotos:Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Südwestfalen-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über regionale Themen und besondere "Landmomente". Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@suedwestfalen-nachrichten.de

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