Volksbank Bigge-Lenne über die Niedrigzinssituation und Chancen für Geldanleger
Hochsauerlandkreis/Kreis Olpe – Die Welt der Finanzen hat sich im Zuge der Niedrigzinssituation gewaltig verändert. Die Folgen kann derzeit keiner erfassen, es fehlt schlicht an Erfahrungen. Die Zinsen sind zwischenzeitlich auf historische Tiefstände gefallen. Geht es in diesem Jahr noch weiter runter? Gibt es Anlagealternativen?
Die Volksbank Bigge-Lenne sieht Aktien und Aktienfonds derzeit als einen wichtigen Renditelieferanten. „Wenn die Unternehmensgewinne weiter steigen, kann die Dividende der Zins von morgen werden“, bringt es Abteilungsdirektor Gereon Liese auf den Punkt. Europäische Unternehmen legten im letzten Quartal die besten Ergebnisse seit Anfang 2010 vor. Das sei Grundvoraussetzung für gute Chancen von Wertpapieren.
Doch nur jeder zehnte Deutsche investiert in Aktien. In Amerika ist das jeder zweite. Stattdessen wird in keinem anderen westlichen Land so viel Geld auf Festgeldkonten oder dem Sparbuch geparkt, beides Anlageformen, die so gut wie keine Zinsen mehr abwerfen. „Sehr viel verbreiteter als der Aktienbesitz sind in Deutschland Lebensversicherungen und Bausparverträge. Nahezu jeder zweite Haushalt spart für eine dieser Anlageformen, die aber von der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank bestraft werden“, so Liese. Und eines komme noch erschwerend hinzu: Es gibt keinen Zinseszinseffekt mehr! Noch in den 90er Jahren konnten Anleger mit festverzinslichen Wertpapieren in zwölf Jahren ihr Erspartes verdoppeln. Heute benötigt man mehr als 70 Jahre dafür.
Die Sparer sind also die Dummen? Liese sieht die Situation noch dramatischer: „Die neue Geldpolitik mag kurzfristig die Probleme im Euro-Raum mildern. Ihre Risiken werden aber auf die nächsten Generationen verlagert.“
Die Volksbank Bigge-Lenne weist deshalb im Hinblick auf die Zukunftsvorsorge jedes Einzelnen auf die genossenschaftliche Beratung hin. Sparer sollen nicht bestraft werden. Es gibt zukunftsweisende Alternativen und Anlagestrategien, die höhere Erträge ermöglichen. Bei Anlegern erzwingt das ein Umdenken. Aktien und Aktienfonds können im Einzelfall durchaus eine Alternative sein.