Olsberg- Die Firma Olsberg investiert rund elf Millionen Euro, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und die Arbeitsplätze am Standort Olsberg nachhaltig zu sichern. Im Zuge der größten Einzelinvestition in der jahrhundertelangen Firmengeschichte wird die „in die Jahre gekommene“ Formanlage 1 in der Gießerei in Olsberg durch eine neue ersetzt. Damit richtet sich die Firma Olsberg weiterhin konsequent auf ihre Kunden im europäischen Maschinenbau aus. Zugleich verfolgt das Unternehmen damit weiterhin seine langfristige Unternehmensstrategie. Diese sieht den Ausbau der Markt- und Wettbewerbsposition bei den Industrieprodukten aus Guss bis 2020 und darüber hinaus vor. Die neue Formanlage soll im Sommer 2015 in Betrieb gehen.
Zu ihrer Großinvestition hat die Firma Olsberg extra eine eigene Internet-Seite eingerichtet. Auf www.olsberg-baut-um.de sind alle wichtigen Daten und Fakten dazu aufbereitet.
„Mit der Entscheidung, diese für uns große Summe in die Gießerei in Olsberg zu investieren, bekennen sich die Gesellschafter erneut zu diesem Standort und seinen Mitarbeitern. Wir möchten mit ihnen hier am Ort unsere Existenz sichern und erfolgreich ausbauen“, sagt Ralf Kersting, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Olsberg, die am Hauptstammsitz aktuell knapp 260 Mitarbeiter beschäftigt. „Bei dieser Entscheidung vertrauen wir allerdings darauf, dass die Politik weiterhin für faire energie- und wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen in Deutschland sorgt. Nur so haben wir die Chance, international wettbewerbsfähig zu bleiben“, so Kersting weiter.
Weil die bestehende Formanlage 1 in der Gießerei ursprünglich für ein anderes Produktsortiment ausgerichtet wurde, weist sie bei der heutigen Ausrichtung auf den Maschinenbau konzeptionelle Schwächen auf, die auch durch umfangreiche Renovierungen nicht zu beheben wären. „Sie bietet uns beispielsweise zu wenig Platz für das Einlegen der Kerne in die Gießformen zur Herstellung komplexer Bauteile. Außerdem sind die Abkühlzeiten zu kurz, was wiederum zu einer erheblichen Erhöhung der Ausschussquoten führt – um nur einige wenige Beispiele zu nennen“, so Dr. Volker Schulte, Technischer Leiter bei Olsberg.
Die neue Formanlage garantiert Olsberg hingegen in allen Belangen eine zukunftsweisende Fertigungstechnologie, die das Unternehmen in die Lage versetzen soll, seinen Kunden auch künftig als zuverlässiger Systemanbieter zur Verfügung zu stehen.
Was sich dabei nicht ändern wird, ist die Ausbringungsleistung der Anlage. „Die Kapazität wird sich nicht verändern. Wir werden nur in Zukunft deutlich effizienter arbeiten können, um unseren Wachstumsplänen gerecht zu werden“, sagt Ralf Kersting.
Nachdem erste Erdbewegungen an der Westseite des Betriebsgeländes in Olsberg bereits begonnen haben, beginnen in Kürze auch die Hauptarbeiten. Dabei wird Olsberg von ca. 20 externen Firmen unterstützt, darunter auch zahlreiche Firmen aus Südwestfalen – beispielsweise das Stahlbauunternehmen BMS aus Brilon oder der Formanlagenhersteller HEINRICH WAGNER SINTO aus Bad Laasphe.
Zunächst baut Olsberg auf seinem Betriebsgelände nun ein neues Lager für Gießerei-Hilfsstoffe und richtet eine Umfahrung der künftigen Halle ein. In den folgenden Bauabschnitten wird an das Westende der bestehenden Halle herum ein neues Hallenstück angedockt. Es wird etwa drei Meter höher und 14 Meter länger sein und die bestehende Halle umfangen. Abschließend erfolgt darunter der Teilabriss der alten Halle, die Demontage der alten Formanlage und die Installation der neuen. „Das ist vom Verfahren her durchaus etwas unkonventionell, aber am besten an unsere betrieblichen Gegebenheiten angepasst “, so der Technische Leiter, Dr. Volker Schulte.
Länger andauernde Verkehrsbeeinträchtigungen sind während der gesamten Baumaßnahme nicht zu erwarten. Einen kleinen Wermutstropfen hält das Projekt aber dennoch bereit. So muss das alte Betriebshaus aus dem 19. Jahrhundert im Zuge der Arbeiten abgebaut werden. „Der begrenzte Platz auf dem Betriebsgelände lässt uns gar keine andere Wahl“, so Ralf Kersting dazu. „Als traditionsbewusstes Unternehmen bedauern wir diesen Schritt, werden aber letztlich deswegen nicht den Bau der neuen Anlage gefährden.“