Hagen – Pünktlich zum Tag der Arbeit am 1. Mai hat die KKH Kaufmännische Krankenkasse herausgefunden: Das Pflichtbewusstsein deutscher Arbeitnehmer macht nicht einmal vor Krankheit halt: 96 Prozent aller Erwerbstätigen sind nach eigener Aussage schon einmal zur Arbeit gegangen, obwohl sie sich nicht gesund gefühlt haben. Mehr als jeder Dritte (37 Prozent) hat sich sogar schon einmal zur Arbeit geschleppt, obwohl es ihm – zum Beispiel wegen Fiebers – richtig schlecht ging. Und mehr als jeder zweite Beschäftigte (53 Prozent) hat schon einmal zu Erkältungsmitteln wie Hustensaft oder Nasenspray gegriffen, um den Arbeitstag zu überstehen. Das ergab eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag der KKH.
„Natürlich ist es prinzipiell lobenswert, wenn Arbeitnehmer Einsatz zeigen“, sagt Thomas Pillig vom KKH-Serviceteam in Hagen. „Wer aber trotz Krankheit den Arbeitsplatz aufsucht, tut weder sich noch seinem Arbeitgeber wirklich etwas Gutes.“ In Zeiten von Erkältungswellen könnten sich auf diese Weise Viren rasant ausbreiten. Die Folge: Weitere Beschäftigte stecken sich an, der Krankenstand steigt. Zudem ist die Arbeit erkrankter Beschäftigter fehleranfälliger, was wiederum insbesondere beim Umgang mit Maschinen gefährlich sein kann.
Falscher Ehrgeiz kann sich auch für den kranken Arbeitnehmer selber rächen. „Wer trotz Krankheit seinem Job nachgeht, läuft Gefahr, die Krankheit zu verschleppen“, so Pillig. „Das heißt, das dicke Ende kommt oft noch, unterm Strich fehlt der Arbeitnehmer sogar länger.“ Verantwortungsvolle Chefs sollten kranke Mitarbeiter deshalb am besten nach Hause schicken.
Forsa hat zwischen 22. und 25. April im Auftrag der KKH 1.001 Erwerbstätige zwischen 18 und 65 Jahren repräsentativ befragt.