Moderne Programmiersoftware gemeinsam weiterentwickelt. Olsberg testet Prototyp und erhält im Gegenzug Software-Know-how.
Olsberg / Ditzingen. Im Rahmen ihrer Kooperation mit dem Maschinenbauer Trumpf hat die Firma Olsberg maßgeblich zur Entwicklung einer hochmodernen Stanz-Nibbel-Maschine beitragen können. Mit dieser können binnen kürzester Zeit komplexe Bauteile aus Kupfer-, Aluminium-, Stahl- oder Edelstahl-Blechen gestanzt werden. In Olsberg entstehen auf diesem Weg z.B. Gehäuse für Spiel-, Kaffee- und Beduftungsautomaten sowie andere Bauteile, Baugruppen und Geräte für den Industriemarkt. Für seinen Entwicklungspartner Trumpf hatte das Familienunternehmen dessen neuesten Prototypen in der Praxis getestet und wertvolle Verbesserungsvorschläge an den renommierten Maschinenbauer zurückgeliefert. Die Olsberger Mitarbeiter bekamen im Gegenzug einen tiefergehenden Einblick in die Programmier- und Maschinenfunktionen, der zu nachhaltigen Lerneffekten und Wettbewerbsvorteilen durch reduzierte Materialkosten führte.
„Wir reden hier von einer klassischen Win-Win-Situation, von der beide Seiten in hohem Maße profitieren. Unsere Mitarbeiter arbeiten jetzt mit der neuesten Fertigungstechnologie, womit wir der Konkurrenz eine Nasenlänge voraus sind“, sagt Stephan Schlömer, Leiter der Fertigung und Logistik im Bereich Systemtechnik bei Olsberg. „Ich bin überzeugt, dass diese Partnerschaft auch in Zukunft Früchte tragen wird und beide Unternehmen in ihren Märkten entscheidend voranbringt.“
Herausragendes Merkmal der von Olsberg getesteten Maschine ist ihre bedienerfreundliche Software, mit deren Hilfe erstmals auch die Randstreifen der zu stanzenden Bleche restlos verarbeitet werden können. Durch diese so genannte restgitterfreie Bearbeitung wird bis zu 30 Prozent an Material eingespart. Gleichzeitig sinken die Rüstnebenzeiten, da die händische Entsorgung des Materialabfalls wegfällt. Trumpf stellt die neue Stanz-Nibbel-Maschine mit der neuesten Programmiersoftware in Serie her.
„Wir haben zwar auch in der Vergangenheit schon zu 95 Prozent restgitterfrei gearbeitet“, erklärt Schlömer. „Nur mussten wir dafür umständliche Programmierungen mit der Software durchführen. Bei der neuen Maschine gehört diese Funktion zur Grundausstattung. Das macht vieles einfacher.“ Ein weiterer Vorzug der gemeinsam entwickelten Maschine ist ihre absenkbare Matritze, mit deren Hilfe die Blech-Oberflächen beim Stanzen komplett kratzerfrei bleiben. „Damit können wir den höchsten Anforderungen an Materialqualität und Design im Bereich Systemtechnik entsprechen“, so Schlömer.
Dieses Geschäftssegment hat sich bei der Firma Olsberg aus der jahrelangen Entwicklung und Produktion von Elektrowärmespeichern entwickelt und zählt längst zu den entscheidenden Unternehmenssäulen neben der Gießerei und dem Kamin- und Pelletofenbau. „Im Bereich der Systemtechnik erzielen wir permanent zweistellige Wachstumsraten“, so Schlömer dazu. Olsbergs Erfolgsrezept dabei ist das Angebot von Komplettlösungen – angefangen von der Entwicklung über die Fertigung, Montage und Prüfung bis hin zur Logistik. Schlömer: „Wir sind ein serviceorientierter Komplettanbieter, kümmern uns neben der reinen Fertigung auch um die komplette Systementwicklung und die Durchführung von Prüfzertifikaten. So können wir uns vom ‚einfachen Zulieferer‘ abgrenzen.“
Über die Firma Olsberg.
Die Firma Olsberg ist Hersteller sowohl für Industrieprodukte aus Eisenguss und Feinblech wie auch Spezialist für die Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien auf der Basis von Scheitholz und Pellets. Olsberg gehört mit seiner weit über 430 jährigen Geschichte zu den ältesten Familienunternehmen Deutschlands und beschäftigt heute 480 Mitarbeiter. Die für die Investitionsgüterindustrie gefertigten Gießerei-Produkte finden sich in Robotern, elektronischen Antriebslösungen, der Wasserversorgung oder auch Baumaschinen wieder. Die Feinblechprodukte werden sowohl für Markenartikler wie WMF, Stiebel-Eltron, Vaillant oder AEG gefertigt wie auch bei elektrischen Heizsystemen unter der eigenen Marke vertrieben. Mit Kamin- und Pelletöfen werden unter den Markennamen „Olsberg“ der Fachhandel und „Fireplace“ die Baumärkte beliefert. Das Unternehmen hat Produktionsstandorte in Olsberg, Brilon, Königshütte sowie im Rahmen einer Mehrheitsbeteiligung in Ungarn. Eine weitere Tochtergesellschaft in Japan vertreibt die elektrischen Heizsysteme sowie Kamin- und Pelletöfen.