Olsberg. Der zweifache Familienvater Fatih Karayalcin (32) aus Brilon hat bei der Firma Olsberg seine Ausbildung zum Fertigungsmechaniker innerhalb von nur 22 Monaten absolviert. Bei seiner Abschlussprüfung erzielte er zudem exzellente Noten. Karayalcin, dessen Vater und Onkel ebenfalls bei dem Olsberger Familienunternehmen arbeiten, erhielt daraufhin einen direkten Anschluss-Arbeitsvertrag. In sein Aufgabengebiet fällt nun die Steuerung einer modernen CNC-gesteuerten Stanz-Nibbelmaschine, die Kupfer-, Aluminium- oder Edelstahl-Platinen bearbeitet.
Die Platinen werden danach weiterverarbeitet und später z. B. als Leuchten-, Wechselrichter-, Spielautomaten-, Transformatoren- oder Hifi-Gehäuse genutzt. Auch Gehäuse von hochwertigen Industrie-Kaffeeautomaten aus Edelstahl entstehen in Olsberg. Karayalcins Stanz-Nibbelmaschine, die einen Anschaffungswert von fast 1 Million Euro hat, schafft bei Spitzengeschwindigkeit bis zu 1.400 Stanzhübe in der Minute.
„Ich habe das alles noch gar nicht realisiert. Für mich ist wirklich ein Traum in Erfüllung gegangen“, sagt Karayalcin, der vor rund zweieinhalb Jahren noch als ungelernter Produktionshelfer in einer Glaserei arbeitete, dort aber keine wirkliche Zukunftsperspektive für sich sah. Nun peilt der 32-Jährige mittelfristig sogar eine Weiterbildung zum Fertigungstechniker an.
Stefan Osebold, kaufmännischer Leiter bei Olsberg, dazu: „Für uns ist nicht das Alter eines Auszubildenden entscheidend, sondern seine Qualifikation und seine Leistungsbereitschaft. Ältere Lehrlinge bestechen oft mit einer beachtlichen Zielstrebigkeit und können von ihrer größeren Lebenserfahrung profitieren.“ Die Firma Olsberg, die derzeit insgesamt 32 Lehrlinge ausbildet, unterstützte Fatih Karayalcin nach Kräften, damit er seine Ausbildung im Eiltempo schaffen konnte. „Den Freitag habe ich immer zum Lernen freibekommen. Ich konnte mich mit meinen Büchern ungestört in einen separaten Raum zurückziehen“, so Karayalcin.