Burbach – Längst hat sich Burbach mit seinen vielfältigen Klima- und Umweltschutzaktivitäten einen Namen gemacht. Viele Projekte sind angegangen und umgesetzt worden. Mit dem Masterplan 100 % Klimaschutz liegt ein Papier vor, dass bis 2050 die Strategie und die Projekte beschreibt, mit denen Burbach die Treibhausgas-Emissionen basierend aus dem Jahr 2010 bis dahin um 95% verringern will. „Das geht natürlich nicht als Einzelkämpfer“, so Burbachs Bürgermeister Christoph Ewers. „Sondern eine breite Basis ist dafür notwendig.“ Die Basis soll mit einem Verein gelegt werden, der sich am kommenden Montag, 12 Januar um 17.00 Uhr im Rathaus gründen soll. „Wir hoffen, dass viele mit dabei sind und sich für dieses Thema engagieren“, so der Bürgermeister.
Damit nicht bei null angefangen wird, hat sich bereits ein kleiner Arbeitskreis bestehend aus engagierten Bürgern, Vertretern der Unternehmerschaft und des Heimatrings Burbach an die Arbeit gemacht. Ein Satzungsentwurf liegt vor, aus dem die Zwecke des „Vereins zur Förderung der natürlichen Lebensgrundlagen“ hervorgehen. Darin heißt es, dass „Zweck des Vereins die Förderung, Erhaltung und nachhaltige Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen ist. Dazu unterstützt der Verein unter Berücksichtigung gesellschaftlicher und ökonomischer Belange ideell und/oder materiell Maßnahmen, die zur Verwirklichung nachstehender steuerbegünstigter Zwecke dienen:
- Die Förderung des Umweltschutzes, insbesondere des Klimaschutzes
- Die Förderung des Naturschutzes und der nachhaltigen Flächenbewirtschaftung
Der Verein ist insbesondere für die Initiierung und/oder nachhaltige Umsetzung von Maßnahmen aus dem Projektportfolio des „Masterplans 100% Klimaschutz“ der Gemeinde Burbach aus dem Jahre 2014 zuständig.“
Konkret erläutern Klimamanagerin Carolin Vomhof und Umweltberaterin Elisabeth Fley, was dahinter steckt. „Wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie zukünftig die Mobilität aussehen soll. Der Verein könnte sich dafür stark machen und eine Kampagne initiieren, die sich mit Fragen der umweltfreundlichen Fortbewegung auseinandersetzt und die Vorteile beispielsweise von E-Bikes oder der ÖPNV-Nutzung darstellt.“ Beide könnten sich auch die Ausbildung von ÖPNV-Botschaftern vorstellen, die unterstützen und beispielsweise Auskünfte über Fahrpläne und Linienverbindungen geben können. „Der Bürgerbus spielt hier sicherlich eine wichtige Rolle, gerade für den innerörtlichen Verkehr. Und mobilitätseingeschränkte Personen können davon auch profitieren.“
Beim Blick auf die Ressourcen für Gewinnung von Wärme ergeben sich ebenfalls Ansatzpunkte. „In Burbach wird wie im restlichen Siegerland sehr viel mit Holz geheizt. Es wäre doch toll, wenn wir den Rohstoff noch effizienter einsetzen würden. In Kooperation zum Beispiel mit den Schornsteinfegern öffnet sich hier ebenfalls eine Aktivitätenfläche des Vereins“, so Vomhof und Fley.
Sowohl Bürgermeister Christoph Ewers als auch Elisabeth Fley und Carolin Vomhof machen deutlich, dass es bei dem Verein um mehr geht als ausschließlich Klimaschutz. „Ziel ist es, Landschaft, Umwelt, Tiere und Pflanzen und die Bedürfnisse der Bevölkerung am Naturraum miteinander in Einklang zu bringen und hieraus nachhaltige Aspekte abzuleiten, die auch dem Klimaschutz zu Gute kommen. Damit auch in Zukunft in der Gemeinde Burbach eine lebenswerte Umgebung mit vielfältiger Landschaft und bezahlbarer Energiepreise finden. Das Thema geht also alle an.“
Deshalb geht der Appell an die Burbacher, am kommenden Montag zur Gründungsversammlung in das Rathaus zu kommen. „Um 17.00 Uhr geht es los und wir hoffen, dass wir viele Mitstreiter gewinnen können,“ sagt Christoph Ewers. Ganz umsonst ist die Mitgliedschaft nicht. Privatpersonen sind mit 24 € Jahresbeitrag dabei, Unternehmen zahlen 240 € im Jahr. „Dieser Beitrag ist quasi als Förderbeitrag gedacht, um die Anliegen des Vereins zu unterstützen“, so Carolin Vomhof.