Iserlohn. Im Rahmen eines Pressegespräches stellte jetzt Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens Judith Heilmaier als neue Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Iserlohn vor. Die Iserlohnerin tritt damit die Nachfolge von Mechtild Beike und Helena Haack in der nunmehr noch eine Vollzeitstelle (vorher 1,7 Stellen) umfassenden städtischen Gleichstellungsstelle an.
Die 44-jährige Iserlohnerin war zuvor vierzehn Jahre lang Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Werdohl. Nach dem Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften hat sie zunächst einige Jahre als Journalistin unter anderem bei der Westfälischen Rundschau gearbeitet und war zuletzt neben ihrer Werdohler Tätigkeit als Theaterpädagogin in dem kreisweiten interkulturellen Projekt BUNT IST KULTur beschäftigt.
Auch im Rahmen ihrer neuen Aufgabe sieht sie einen Schwerpunkt in der Fortsetzung der von ihren Vorgängerinnen geleisteten Arbeit für und mit Migrantinnen. Ebenso liegt ihr der Erhalt bestehender Netzwerke, wie der schon 1988 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Iserlohner Frauengruppen oder des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt am Herzen. Gleiches gilt für die Mitwirkung in verwaltungsinternen Gremien, etwa im Arbeitskreis Gender der Jugendarbeit.
„Bei der Vielzahl der möglichen Arbeitsfelder war es immer schon notwendig, wechselnde und am aktuellen Bedarf orientierte Schwerpunkte zu setzen. Nach den Kürzungen im Stellenumfang der Gleichstellungsstelle im Zuge der Haushaltskonsolidierung wird es natürlich nicht einfacher, allen Themen immer gleichermaßen gerecht zu werden“, hofft Judith Heilmaier daher, innerhalb wie außerhalb der Verwaltung Bündnis- und Kooperationspartner zu finden: „Ich sehe mich nicht als Einzelkämpferin.“
Aus diesem Grund will sie die nächsten Wochen vor allem dazu nutzen, Kontakte zu knüpfen und als Ansprechpartnerin präsent zu sein: „Im letzten halben Jahr ist da in der Wahrnehmung vieler Frauen sicherlich eine Art Vakuum entstanden, besonders in der Beratung. Das muss jetzt erst einmal neu gefüllt werden.“ Unterstützung gerade in diesem Bereich erhält Judith Heilmaier ab Herbst, wenn die bisher beim Zweckverband für psychologische Hilfen angesiedelte Beratung für Frauen und Mädchen mit einer halben Stelle in die städtische Gleichstellungsstelle umzieht.
Doch auch wenn die neue Gleichstellungsbeauftragte ihre Aufgabe in erster Linie als Lobbyarbeit für Frauen versteht, ist es ihr wichtig, die Männer mit im Blick zu haben – und das nicht nur in Bereichen wie der Täterarbeit im Kontext häuslicher Gewalt, sondern auch bei Themen wie der Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit oder dem Projekt „Mehr Männer in KiTas“.
Doch nicht nur inhaltlich sollte die Gleichstellungsstelle möglichst breit aufgestellt sein: Um verschiedene Zielgruppen zu erreichen, muss die Mischung stimmen zwischen Fachveranstaltungen, Informations- und niedrigschwelligen kulturellen Angeboten, die auch dem Austausch und der Begegnung von Frauen untereinander dienen. Und nicht zuletzt ist ein Teil der Aufgaben, wie etwa die Beteiligung an Personalmaßnahmen und die Entwicklung von Konzepten zur Frauenförderung, durch das Landesgleichstellungsgesetz vorgegeben. „Eine Gleichstellungsbeauftragte kann nur erfolgreich arbeiten, wenn sie die volle Unterstützung der Verwaltungsspitze hat. In diesem Sinne freue ich mich auf eine gute Zusammenarbeit mit Judith Heilmaier“, so Bürgermeister Ahrens.
Die Gleichstellungsstelle der Stadt Iserlohn befindet sich im Rathaus I, Schillerplatz 7, 58636 Iserlohn. Telefonisch ist Judith Heilmaier erreichbar unter der Nummer 02371 / 217-1330. Die E-Mail-Adresse lautet: judith.heilmaier@iserlohn.de