Märkischer Kreis (pmk) – Im Märkischen Kreis soll eine Jugendberufsagentur gegründet werden. Darüber sprachen Landrat Thomas Gemke und die Chefin der Agentur für Arbeit, Karin Käppel.
Die Agentur für Arbeit, das Jobcenter Märkischer Kreis und das Jugendamt möchten gemeinsam eine Jugendberufsagentur gründen. Das ist ein Ergebnis eines Gespräches zwischen Landrat Thomas Gemke und der Chefin der Agentur für Arbeit Iserlohn, Karin Käppel, im Lüdenscheider Kreishaus. Hintergrund ist, dass noch mehr für arbeitssuchende Jugendliche getan werden soll. „Wir werden Gespräche mit allen möglichen Beteiligten führen“, kündigte Landrat Thomas Gemke an. Einen Termin, wann die Jugendberufsagentur gegründet wird, steht allerdings noch nicht fest.
„Denkbar sind beispielsweise gemeinsame Sprechstunden für arbeitssuchende Jugendliche und junge Erwachsene“, nennt Karin Käppel ein Beispiel für eine noch intensivere Zusammenarbeit. Aktuell ist die Quote bei der Jugendarbeitslosigkeit im Märkischen Kreis sechs Prozent. „Das ist zwar noch deutlich unter dem Landestrend mit 7,4 Prozent, betrifft aber im Kreisgebiet 1.500 junge Menschen. Und da ist jeder einzelne zu viel“, so Käppel.
Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit und die Gründung von Jugendberufsagenturen hat auch die neue Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben. Darin heißt es unter anderem zum Thema „Übergang Schule – Ausbildung – Beruf“: „Die beste und effizienteste Vorsorge gegen Ausbildungsabbrüche und lange Zeiten von Arbeitslosigkeit im Lebensverlauf sind passgenaue und tragfähige Übergänge von der Schule in Ausbildung und Beruf. Daher wollen wir den erfolgreichen Ausbildungs- und Berufseinstieg für leistungsschwache Jugendliche erleichtern und gezielt begleiten. Flächendeckend einzurichtende Jugendberufsagenturen sollen die Leistungen nach den Sozialgesetzbüchern II, III und VIII für unter 25-Jährige bündeln. Datenschutzrechtliche Klarstellungen sollen den notwendigen Informationsaustausch erleichtern. Junge Menschen, deren Eltern seit Jahren von Grundsicherung leben, sollen gezielt Unterstützung bekommen.“
Weiteres Thema des Gedankenaustausches zwischen dem Landrat und der Agentur-Chefin war der Europäische Sozialfonds. Nach Möglichkeit sollen hier mehr Fördermittel abgerufen werden. Der Europäische Sozialfonds unterstützt dabei finanziell unter anderem Maßnahmen zur Verbesserung der Beschäftigungsmöglichkeiten und Unterstützung der Mobilität der Arbeitskräfte, Förderung der Bildung und des lebenslangen Lernens, Verbesserung der sozialen Eingliederung sowie die Bekämpfung der Armut.