Projekt Ökoprofit zahlt sich für die beteiligten Unternehmen aus
Kreis Soest – Elf Unternehmen aus dem Kreis Soest arbeiten seit Mitte 2015 gemeinsam und individuell im Projekt Ökoprofit daran, Transparenz in Ressourcenverbräuche und Kosten zu bringen und mit diesen Erkenntnissen Maßnahmen umzusetzen, welche die Umwelt entlasten, CO2-Emissionen reduzieren und so auch Geld einsparen. Bereits nach Ende der ersten Projekthälfte werden jährlich gemeinsam mindestens 230.000 Kilowattstunden Energie, 3.000 Kubikmeter Wasser und 115 Kubikmeter Abfall eingespart.
Diese positive Zwischenbilanz zogen die Teilnehmer beim sechsten Themenworkshop am Donnerstag, 18. Februar, in den Räumlichkeiten der Firma büroorganisation strothkamp GmbH in Soest. „Da die meisten Maßnahmen aber noch nicht abschließend bilanziert sind und die Umweltprogramme der Unternehmen noch deutlich mehr Maßnahmen umfassen, wird die Umwelt- und Kosteneinsparbilanz zum Projektende noch höher ausfallen“, ist Frank Hockelmann, Klimaschutzmanager des Kreises Soest, sicher.
Die Palette der Maßnahmen, die nach der Begrüßung von Vizelandrat Dr. Günter Fiedler vorgestellt wurde, deckt viele Themenfelder ab und reicht von der Optimierung der Beleuchtung, über eine weiter verbesserte Abfalltrennung bis zur gezielten Mitarbeitereinbindung um das Nutzerverhalten zu verbessern, das zum Beispiel auch über ein Spritspartraining unterstützt wird. Ein Schwerpunkt in mehreren Unternehmen liegt im Austausch der bestehenden Beleuchtung gegen LED, wie zum Beispiel beim Seniorenheim Sonneneck in Bad Sassendorf, dem Heinrich-Lübke-Haus in Möhnesee, der büroorganisation strothkamp in Soest oder dem Hof Mues in Anröchte. Die kritische Hinterfragung „was ist bedarfsgerecht?“ führt dazu, dass in der Soletherme Bad Sassendorf die Laufzeiten der Attraktionen reduziert werden oder beim Strandhof Möhnesee Decken anstelle gasbetriebener Heizstrahler zum Einsatz kommen.
Unter dem Aspekt der Reduzierung des unnötigen Platiktüteneinsatzes bietet die büroorganisation strothkamp gmbh aus Soest ihren Kunden mehrfach verwendbare Tragetaschen oder Stoffbeutel als umweltfreundlichere Alternative an. Größer investive Maßnahmen zur Reduzierung der Wärmeverluste über Umsetzung alternativer Wärmeerzeugung oder Optimierung der Gebäudehülle werden zum Beispiel von der Technischen Großhandlung Piel in Soest, vom Ford-Center Soest, vom Hof Mues und vom Strandhof Möhnesee verfolgt.
Auch die Verbesserung der Abfalltrennung, die immer auch eng mit dem Nutzerverhalten und dem Wissen und Können der Mitarbeiter zusammenhängt, ist wichtiger Ansatzbereich in verschiedenen Unternehmen, so zum Beispiel bei der JVA in Werl oder dem Akzent Hotel Jonathan in Bad Waldliesborn. Aber auch Rechtsfragen und Rechtsanforderungen werden von den Unternehmen angegangen und umgesetzt. So hat die Zimmerei Müller, Soest, die Gefahrstofflagerung kritisch unter die Lupe genommen, neu durchorganisiert und einen großen Teil nicht mehr benötigter Produkte entsorgt.
Was ist Ökoprofit?
„Ökoprofit“ ist ein betriebliches Beratungs- und Zertifizierungsprogramm. Es unterstützt in den Unternehmen aller Branchen und Größen den Einsatz von integrierter Umwelttechnik.
Dabei geht es nicht um Umweltschutz um jeden Preis, sondern darum die Teilnehmer auf ihrem Weg zu mehr Transparenz in den Betriebsabläufen, der kritischen Hinterfragung des Einsatzes der unterschiedlichen Ressourcen und der pragmatischen Aufdeckung und Umsetzung konkreter Maßnahmen zu begleiten. Neben der Wissensvermittlung vor Ort und in den Workshops, steht auch das Lernen voneinander und der Erfahrungsaustausch im Focus des Projekts. Ökoprofit bietet die Basis, das eigene Unternehmen unter dem Aspekt der Ressourceneffizienz besser aufzustellen und erste Schritte in Richtung eines ganzheitlichen Umweltmanagements zu gehen.
Als Teil der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes des Kreises Soest wird Ökoprofit erstmals kreisweit in Zusammenarbeit von Kreisverwaltung, wfg Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH und den Wirtschaftsförderungen der Kommunen durchgeführt. Das Projekt kann sich auf einen großen Unterstützerkreis von Wirtschaftsverbänden und Institutionen berufen und so den Teilnehmern zu allen relevanten Sachfragen ein breites Netzwerk von Ansprechpartnern bieten. So zählen zu den Kooperationspartnern der DEHOGA Westfalen e. V., die Effizienz-Agentur NRW, die IHK Arnsberg, Hellweg-Sauerland, die Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe, der Unternehmensverband Westfalen-Mitte e. V. und auch die Landwirtschaftskammer NRW.