Gemeinsam für einen starken Industriestandort werben
Altena (pmk) – „Unser Draht hat in der Mitte eine Loch“, scherzte Gert Müller, Geschäftsführer der Friedrich Wilhelm Mayweg GmbH & Co. KG in Altena und geschäftsführender Gesellschafter der Prinz-Mayweg Gruppe in Wickede als er am Unternehmensstandort Altena Landrat Thomas Gemke und GWS-Geschäftsführer Jochen Schröder begrüßte. Er deutete damit an, dass es in Altena nicht nur Drahtzieher gibt.
Die Prinz-Mayweg Gruppe ist ein Global Player der sich auf die Fertigung und Bearbeitung von Präzisionsstahlrohren spezialisiert hat und auf eine lange Tradition zurückblickt. Mit seinem Besuch knüpfte Landrat Gemke an den guten Kontakt während der Internationalen Zuliefererbörse (IZB) 2014 in Wolfsburg an. Dort hatte sich Mayweg erstmals mit neun weiteren Firmen aus Südwestfalen am Gemeinschaftsstand der Gesellschaft für Wirtschafts- und Strukturförderung (GWS) präsentiert.
„Das war absolut eine richtige Entscheidung“, bekräftigte Vertriebsdirektor Jochen Hülle. Auch bei der nächsten IZB 2016 will die GWS wieder den starken Wirtschaftsstandort Südwestfalen mit einem gut organisierten Messeauftritt heimischer Unternehmen bewerben. „Mit der Regionale Südwestfalen ist es uns erstmals gelungen, als industriestarke Wirtschaftsregion die Aufmerksamkeit politischer Entscheidungsträger zu erlangen. Daher dürfen wir nicht aufhören, Regionalmarketing für Südwestfalen zu betreiben und die regionale Vernetzung voranzutreiben“, machte Landrat Thomas Gemke deutlich.
„Wir haben hier in Südwestfalen eine Infrastruktur, um die uns viele beneiden“, meint auch Unternehmensinhaber Gert Müller. Das ist für ihn auch der Grund, den Wirtschaftsstandort mit allen Mitteln zu halten. „Unsere gut ausgebildeten Fachkräfte hier sind unser Kapital!“ betont der 75-jährige Unternehmer. Der Betrieb bildet auch selber Mechatroniker aus und bietet Praktikumsplätze an. Sehr interessiert zeigte sich Jochen Hülle auch an den Kontakten der GWS zur Fachhochschule Südwestfalen. In einem knochenharten Wettbewerb behaupten sich auf lange Sicht nur Unternehmen die bei der Produktentwicklung und Innovation „eine Nase voraus sind“, wie Müller es formuliert. Dabei geht die Tendenz insbesondere in der Automobilzuliefererindustrie zu immer leichteren Komponenten. Das stellt wiederum auch den Werkzeugbau vor große Herausforderungen. Die Prinz-Mayweg-Gruppe kann dabei auf eigene Konstrukteure und Werkzeugbauer zurückgreifen.
Die Unternehmensgruppe unterhält Standorte in Wickede, Werl und Altena sowie Portugal und in Tschechien. Insgesamt sind rund 400 Mitarbeiter bei Prinz-Mayweg beschäftigt. Dabei werden auch hier Auftragsschwankungen über Leiharbeit abgefangen. Die Geschäfte gehen seit 2009 kontinuierlich gut. In Werl konnte daher eine neue Werkshalle gebaut werden. An der Rahmede in Altena gibt es solche Expansionsmöglichkeiten nicht. Kaum einer vermutet, dass sich hinter dem alten Backsteingebäude ein derart leistungsstarkes Unternehmen mit modernen Maschinenpark verbirgt. „Vielleicht wagen wir bald einen weiteren Schritt in die USA“, erzählt der Geschäftsführer. Rund 70 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet das Unternehmen im Ausland. Hauptabnehmer ist die Automobilzuliefererindustrie. Die Friedrich Wilhelm Mayweg GmbH, die bereits 1896 gegründet wurde, hat Müller 2001 gekauft. „Wir waren immer Wettbewerber, ohne uns gegenseitig weh zu tun“, blickt Müller zurück. Denn Prinz, seit 1926 in Wickede, ist eher ein Rohrzieher und Mayweg hatte sich auf die Bearbeitung von Stahlrohren spezialisiert. Obwohl der Altenaer Betrieb solide arbeitete und bei seinen Kunden einen guten Ruf genoss, rutschte er in die Insolvenz, weil die Unternehmensnachfolge nicht sinnvoll geregelt war. Eine gute Gelegenheit für den Inhaber der Prinz & Co GmbH die Produktpalette sinnvoll zu erweitern und zu ergänzen. „Jetzt können wir alles aus einer Hand anbieten“, sagt Müller. Der Erfolg gibt ihm Recht.