Berufserfahrung als Potenzial nutzen
José Ruivo ist mit 57 Jahren auf dem Bau noch aktiv und produktiv
Soest – Das Erfahrungs-Potenzial von älteren Mitarbeitern hat der Generalunternehmer und Hochbauspezialist Lehde seit langem erkannt. Von den 120 Mitarbeitern sind aktuell 23 über 50 Jahre alt. Lehde war es immer wichtig, das Personal so lange wie möglich im Unternehmen zu halten – dieser Personalentwicklungsansatz gilt auch heute noch.
Viele Betonbauer und Techniker haben einen großen Teil ihres Arbeitslebens bei Lehde verbracht und sind beim Soester Unternehmen schließlich in Rente gegangen. Zugleich beschäftigt Lehde 7 Azubis. „Uns kommt es auf die gesunde Mischung an. Schließlich können alle Generationen mit ihren Fähigkeiten voneinander profitieren“, erklärt Geschäftsführer Johannes Lehde. „Wir setzen nicht wie einige andere Bauunternehmen auf Saison- und Hilfsarbeiter. Das schätzen auch unsere Kunden, die teils über Jahre konstante Ansprechpartner haben.“
Ein Beispiel wie wichtig ältere Mitarbeiter für Lehde sind, ist José Ruivo. Der gebürtige Portugiese ist seit 39 Jahren für den Soester Generalunternehmer tätig. Es gibt kaum einen Tag, an dem der Spezialbaufacharbeiter nicht auf einer der zahlreichen Baustellen tätig ist. Auch wenn er körperlich vielleicht manchem 30-Jährigen unterlegen ist: Probleme hat der 57-Jährige bei der Arbeit nicht – im Gegenteil: „Ich freue mich noch jeden Tag auf die Arbeit. Das hält mich fit und sorgt dafür, dass ich mich noch gar nicht so alt fühle“, sagt José Ruivo.
Auf den Baustellen ist er inzwischen der Älteste. Seine Meinung und seine Erfahrung sind bei den Kollegen sehr gefragt. Schließlich hat er über die Jahre schon so manch schwieriges Bauprojekt für die Firma Lehde gemeistert und das Einsetzen von Stahlbetonfertigteilen oder das Herstellen von Betonschalungen geht deshalb auch in ungewohnten Situationen oder unter Stress leicht von der Hand. Auch die Auszubildenden profitieren von dem großen Erfahrungsschatz von José Ruivo.
Nach 39 Jahren Betriebszugehörigkeit kann José Ruivo sich an seine erste Baustelle in den 1970er Jahren noch gut erinnern. „Beim Bau des Schwesternheims am Stadtkrankenhaus in Soest haben wir noch jeden Speiskübel per Hand die Treppen hochgeschleppt. Heute hat die Technik einiges erleichtert.“ Allerdings hat durch den Einsatz von modernen Geräten auch das Tempo deutlich zugenommen. „Die Gebäude wachsen heute förmlich wie Champignons aus der Erde.“ Ob José Ruivo dieses Tempo noch bis 67 mitgehen kann, weiß er nicht. Eines steht für ihn jedoch fest: „Ich möchte bei Lehde in Rente gehen. So einen Betrieb gibt es nur selten. Er ist wie eine zweite Familie für mich.“