Werl – Die Stadtwerke Werl ebnen den Weg fürs High-Speed-Internet in Westhilbeck. Der lokale Energieversorger modernisiert dort derzeit sein Stromversorgungsnetz, indem er die alten elektrischen Niederspannungs-Freileitungen abrüstet und unter die Erde verlegt. Diese Baumaßnahme nutzen die Stadtwerke gleichzeitig, um Leerrohre für die Glasfasererschließung des Gebietes zu platzieren.
„Der Ausbau des Hochgeschwindigkeitsinternets ist in der Regel mit hohem finanziellem Aufwand verbunden. Darum haben Randgebiete leider oft das Nachsehen – sie sind aufgrund ihrer geringen Einwohnerzahl für große Internet-Provider einfach nicht interessant genug“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Jörg Karlikowski.
Das hat zur Folge, dass viele Haushalte in ländlichen Regionen unterversorgt sind und beim Surfen im Internet teilweise mit Geschwindigkeiten von 1 Mbit/s auskommen müssen. Das reicht gerade, um E-Mails zu lesen oder gelegentlich das Bankkonto im Blick zu behalten. Die Nutzung von Video-on-Demand-Services, Cloud-Diensten oder anderen modernen Internet-Angeboten dagegen ist ohne ausreichende Bandbreite geradezu unmöglich. „Deswegen möchten wir in diesem Bereich aktiv werden und dabei helfen, die Westhilbecker mit einer zeitgemäßen Internetverbindung zu versorgen“, sagt Karlikowski.
Dafür haben sich die Stadtwerke Werl in der münsterländischen Muenet GmbH einen passenden Partner gesucht. So können beim Glasfaserausbau z.B. Synergieeffekte für den kabelgebundenen Anschluss der Multifunktionsgehäuse genutzt werden. Außerdem wird der Internetserviceprovider die neugeschaffene Glasfaser-Infrastruktur von den Stadtwerken pachten und den ca. 20 Haushalten in Westhillbeck darüber leistungsfähige Telekommunikations- und Internetlösungen anbieten. „Lichtwellenleiter sind die modernste und schnellste Kommunikationstechnologie auf dem Markt, weil die Daten nicht durch elektrische Impulse sondern mit Hilfe von Lichtsignalen übertragen werden“, sagt Muenet-Geschäftsführer Patrick Nettels. „Damit können wir den Menschen in Westhilbeck künftig Hochgeschwindigkeitsinternet mit bis zu 100 Mbit pro Sekunde liefern.“ Durch die Anstrengungen der Stadtwerke sei es nämlich durchaus denkbar, in ganz Hilbeck und Budberg sogenannte „Fiber-To-The-Home“-Projekte auf den Weg zu bringen. Bei diesem Verfahren führen die Glasfaserleitungen direkt in die Wohnungen und erlauben es den Hausbewohnern, mit maximaler Geschwindigkeit zu surfen.
Für die Stadtwerke Werl sind die Arbeiten in Westhilbeck ein interessantes Pilotprojekt, um erste Erfahrungswerte im Bereich des Breitbandausbaus zu sammeln. „Wird das Glasfaser-Angebot gut angenommen, könnten wir uns unter wirtschaftlich positiven Rahmenbedingungen durchaus vorstellen, auch in anderen Gebieten der Stadt in die Zukunftstechnologie zu investieren“, sagt Arne Lorenz von Reisswitz, Elektroingenieur bei den Stadtwerken Werl.
Die aktuelle Baumaßnahme in Westhilbeck wird von Elektromeister Michael Jochade koordiniert. Anwohner, die sich für das neue Glasfaserangebot der Stadtwerke Werl interessieren, können sich unter der Rufnummer 02922 985-221 direkt an den Experten wenden.