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Nur eine Konjunkturdelle im Kreis Olpe

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Kreis Olpe/Siegen – Erstmals unter der Leitung des neuen IHK-Präsidenten Felix G. Hensel, Gustav Hensel GmbH & Co. KG, Lennestadt, tagte jetzt der traditionelle „Olper Stammtisch“ der IHK auf Burg Schnellenberg.

Hensel dankte zunächst IHK-Vizepräsident Rupprecht Kemper, der in den vergangenen sechs Jahren das jährliche Treffen der Unternehmer aus dem Kreis Olpe geleitet habe. Anschließend erörterten die anwesenden Unternehmensvertreter eingehend die konjunkturelle Entwicklung im Kreis Olpe. Dabei zeigte sich, dass die wirtschaftliche Lage in Teilen der Industrie durchaus besser eingeschätzt wird als es in der veröffentlichten Meinung den Anschein habe. In den Sektoren, die etwa baunahe Produkte herstellten, laufe die Konjunktur noch gut. Das bedeute jedoch nicht, dass die Unternehmen im Kreis Olpe von den weltweiten Konjunkturrisiken völlig verschont blieben. Auswirkungen verspürten insbesondere die Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen in jene Länder unterhielten, in denen derzeit wegen politischer oder wirtschaftlicher Krisen keine guten Geschäfte zu machen seien. Das gelte in Europa zum Beispiel für die Absatzmärkte in Frankreich und in Italien sowie für Geschäfte mit Russland, der Ukraine und dem Nahen Osten. Insgesamt, so die überwiegende Meinung der Teilnehmer beim „Olper Stammtisch“, besteht die Erwartung, dass die Auswirkungen beherrschbar seien.

Zum Thema „Energie- und Strompreise“ erläuterte Dr. Christopher Grünewald, Gebr. Grünewald GmbH & Co. KG, Kirchhundem, die Auswirkungen der Reform des Erneuerbaren Energiengesetzes (EEG). Für viele der Industriebetriebe im Kreis Olpe bleiben die hohen Strompreise ein Risiko, auch wenn im Rahmen des neuen EEG die Ausnahmetatbestände für energieintensive Unternehmen weitgehend beibehalten wurden. Nachhaltig kritisierte Grünewald auch die Planungs- und Investitionsunsicherheiten, die sich aus den unklaren politischen Rahmenbedingungen für das unternehmerische Handeln ergäben.

Felix Hensel (3. v.l. ) leitete das "Olper Stammtisch-Gespräch" der IHK auf Burg Schnellenberg (Foto: IHK Siegen).
Felix Hensel (3. v.l. ) leitete das „Olper Stammtisch-Gespräch“ der IHK auf Burg Schnellenberg (Foto: IHK Siegen).

Im Zusammenhang mit der in Kürze zu erwartenden Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes (BVerfG) zur Erbschaftssteuer äußerte Präsident Hensel die Sorge, dass das BVerfG die bisherige Verschonung des Betriebsvermögens bei Betriebsübergaben kippen könnte. Dadurch würden die Probleme bei der Fortführung insbesondere mittelständischer Unternehmen durch die nächste Generation über die Maßen erschwert. Er hoffe deshalb auf einen Richterspruch, der diese Besonderheiten des Betriebsvermögens berücksichtige. Ansonsten sei die Politik gefordert, nach Lösungen zu suchen, die auch nach einer Übergabe von Unternehmen an die nächste Generation Arbeitsplätze nicht gefährde.

Weiteres Thema des Unternehmergespräches auf Burg Schnellenberg war das Fachkräfteprogramm der IHK. Die Vollversammlung hatte jüngst beschlossen, insgesamt drei Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, um Maßnahmen umzusetzen, die dazu beitragen, die anstehende Fachkräftelücke wirksam zu bekämpfen. Eine erste Maßnahme sei mit der Senkung der Ausbildungsgebühren für die Eintragung von Ausbildungsverhältnissen schon umgesetzt. Daneben habe auch die neue Servicestelle „Fachkräftesicherung“ ihre Arbeit aufgenommen, in der zwei Mitarbeiterinnen insbesondere kleine Unternehmen unterstützten, eigene Personalentwicklungsstrategien zu entwickeln.

Die IHK informierte die Unternehmer auch über die Arbeiten zum Bundesverkehrswegeplan, der im Jahr 2015 aufgestellt werde. Alle wichtigen Straßen- und Schienenprojekte, die in Zukunft auch im Kreis Olpe realisiert werden sollten, wurden zur Bewertung angemeldet. In den nächsten Monaten ist die Unterstützung der heimischen Abgeordneten notwendig, um Planungsfortschritte zu erreichen. Informiert wurde auch über den letzten Stand der Verhandlungen zum geplanten transatlantischen Freihandelsabkommen „TTIP“ mit den USA. Es wurde noch einmal unterstrichen, dass mit diesem Abkommen für viele Unternehmen, die geschäftliche Beziehungen mit den USA unterhielten, spürbare Erleichterungen im Geschäftsverkehr verbunden wären. Es müsse jetzt gelingen, die Vorbehalte, die in der Bevölkerung gegen dieses Vertragswerk bestünden, sachlich zu entkräften.

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