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Schwarzer Tag für Holzindustrie in NRW nach Klausner-Urteil · Dramatische Rohstoffverknappung befürchtet

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Schmallenberg/Münster. Nach dem Urteil im Klausner-Prozess spricht  Team-Timber von einem rabenschwarzen Tag für die regionale Holzindustrie in Nordrhein-Westfalen. Das Netzwerk aus mittelständischen Holzverarbeitungsbetrieben aus dem Hochsauerlandkreis befürchtet jetzt eine dramatische Rohstoffverknappung. Dies hätte verheerende Folgen für die heimische Industrie und deren Wettbewerbsfähigkeit, so Team-Timber. Auf das Land NRW und damit den Steuerzahler kommen außerdem horrende Kosten zu.  

Das Landgericht Münster hatte am heutigen Freitag der 15-Millionen-Euro-Klage des österreichischen Großsägers Klausner gegen das Land NRW stattgegeben. Demnach muss NRW noch bis 2014 jährlich 500 000 Festmeter Fichtenholz an Klausner liefern – und dies zu marktfernen Fixpreisen. 

„Der Prozessausgang ist für uns wirklich eine Tragödie. Jetzt wird es ganz eng für viele Holzverarbeitungsbetriebe aus unserer Region, da eine ausreichende Holzversorgung gefährdet ist. Wir hoffen nun, dass das Land Berufung einlegt“, sagt Dr. Hubertus Weber, Geschäftsführer von Team-Timber.   

Um nach dem Orkan Kyrill die große Menge an Sturmholz zu vermarkten, hatte die damalige Landesregierung 2007 u.a. einen Liefervertrag mit Klausner abgeschlossen. NRW garantierte ihm damit bis 2014 eine Liefermenge von jährlich 500 000 Festmeter Fichtenholz – zu einem günstigen und marktunüblichen Fixpreis  zwischen 75 bis 85 Euro pro Festmeter. Bereits zu diesem Zeitpunkt war jedoch vorhersehbar, dass sämtliches Sturmholz bis 2009 vermarktet sein würde und der Staatswald nach 2009 insgesamt nur noch ca. 200 000 Festmeter pro Jahr liefern konnte.  

Als die Marktpreise für Rundholz nach Kyrill spürbar sanken, nahm Klausner kaum noch Holz ab. Seine Zahlungen kamen mit Verspätung. Das Land trat daraufhin vom Vertrag zurück. Als der Holzpreis auf dem Markt jedoch wieder auf rund 96 Euro anstieg –  also bis zu 21 Euro über dem damals vertraglichen vereinbarten Lieferpreis lag – pochte Klausner vor Gericht auf Einhaltung des Kontraktes.  

Die ohnehin schon bestehende Rohstoffknappheit wird durch das Urteil jetzt weiter verschärft. Um ihre Rohstoffversorgung sicherzustellen, müssen die heimischen Holzverarbeitungsbetrieben daher nun viel mehr in die Rundholzbeschaffung investieren – was letztlich ihre Wettbewerbsfähigkeit massiv schmälert. „Die Fehler, die die Landesregierung nach Kyrill begangen hat, holen uns nun in dramatischer Weise ein. Wir können nur hoffen, dass alle Beteiligten aus dieser Misere lernen und dass die Marktmechanismen nicht noch einmal so fahrlässig außer Kraft gesetzt werden“, so Weber. 

Das aktuelle Urteil zwingt das Land NRW nicht nur seine gesamten ca. 200 000 Festmeter Fichtenholz zu Dumpingpreisen an Klausner abzutreten, sondern auch die Deckungslücke zu den vertraglich fixierten 500 000 Festmetern durch teure Zukäufe bei Kommunen und Privatbesitzern zu schließen. „Um den österreichischen Holzhunger zu stillen, muss man das komplette Stammholz aus dem Landeswald NRW praktisch exklusiv an Klausner verkaufen. Für die heimische Holzwirtschaft bleibt da nicht viel übrig“, moniert Weber. „Viele Arbeitsplätze stehen nun auf dem Spiel.“

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