Iserlohn/Südwestfalen – Eine moderne Brücke zwischen Schulen und Unternehmen in Südwestfalen zu schlagen ist das gemeinsame Ziel einer Kooperation der Südwestfalen Agentur GmbH und des Campus Symposiums. Eine Unternehmensbesichtigung, ein Workshop und ein ungewöhnliches Kennenlernen zwischen Personalleitern Schülern in Form sogenannter „Speed-Datings“, das sind die drei Kernelemente des Projekts.
Die erste Veranstaltung fand vergangene Woche mit rund 40 Schülern des Heilig-Geist-Gymnasiums beim Iserlohner Pharmaunternehmen Medice statt. Die Mendener Schüler aus den dortigen Chemie-Leistungskursen und ihre Lehrer erhielten einen umfassenden Einblick in die Produktionsabläufe des Unternehmens. Sich im Betrieb selbst ein eigenes Bild zu machen zu können – das war das Ziel des ersten Elementes der Veranstaltung. Nach der Betriebsbesichtigung diskutierte Andreas Krautscheid, ehemaliger Minister des Landes Nordrhein-Westfalen für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien mit den Schülern über die aktuelle Politik vor den Bundestagswahlen und die Lage auf den Finanzmärkten. Für die Schüler spannend: Es mangelte nicht an Gelegenheiten, mit dem Redner sehr persönlich über die Auswirkungen der Finanzpolitik auf die lokale Lebenswirklichkeit zu sprechen.
Einen besonderen Reiz übte jedoch der letzte Teil der Veranstaltung auf die Schülerinnen und Schüler aus: Er bestand aus „Speed-Datings“, was sich möglicherweise gefährlicher anhört, als es ist. Wie kann man sich das vorstellen? „Speed-Datings sind eine etwas ungewöhnlichere Methode, um schnell und effektiv Kontakte zu knüpfen: In mehreren Runden, die jeweils wenige Minuten dauern, sitzen sich jeweils ein Personalleiter und ein/e SchülerIn gegenüber. In dieser Zeit haben Personaler und Schüler die Gelegenheit sich gegenseitig kennenzulernen und zu informieren. Ist die Zeit abgelaufen, gibt es einen Gesprächspartnerwechsel, solange, bis jeder mit jedem gesprochen hat“, erläutert dazu Matthias Thelen, Geschäftsführer des Campus Symposiums.
Die „Speed-Dates“ mit Schülerinnen, die auch auf der Webseite der Südwestfalen Agentur angekündigt sind, schlugen sogar schon Wellen bis nach Düsseldorf, wie Gunther Adler, Staatssekretär im NRW-Bau-Ministerium, berichtete: Nach einem anfänglichen Schreck beim Lesen des Titels, sei er von der Idee, Schule und Wirtschaft auf diese Art zu vernetzten, sehr angetan gewesen, kommentierte er kürzlich in seinen Grußworten zum Südwestfalentag.
„Im Regionalmarketing ist es unser Ziel, dass sich junge Menschen frühzeitig mit ihren Perspektiven in der Region auseinandersetzen“, unterstreicht Regionalmarketing Managerin Marie Ting von der Südwestfalen Agentur GmbH. „Und dabei helfen auch ungewöhnliche Ansätze! Wir müssen aus Sicht der Schüler denken. Was macht ihnen Spaß? Was reizt sie? Der Kampagnentitel „Südwestfalen – Alles echt!“ steht auch für die vielen guten Arbeitgeber, die wir in der Region haben. Unser Ziel ist es, den Blick unserer Schüler bewusst darauf zu richten: Mit mutigen, zeitgemäßen Ideen.“
In Iserlohn hat es funktioniert, wie Ulrich Cormann, stellvertretender Schulleiter des Heilig-Geist-Gymnasiums bestätigt. „Unsere Schüler haben heute einen tollen Einblick in ein heimisches Unternehmen bekommen und gesehen, dass Südwestfalen viele Möglichkeiten für den späteren Werdegang zu bieten hat“, fasst er am Ende der Veranstaltung zusammen.
Fest steht, dass das Veranstaltungskonzept viele Möglichkeiten bietet, sich ohne Scheu über Ausbildungsstellen, zukünftige Arbeitsplätze und gegenseitige Erwartungshaltungen in unterschiedlichen Unternehmen auszutauschen. Weitere Veranstaltungen sind im Rahmen des Pilotprojekts im Märkischen Kreis geplant. Informationen dazu finden Sie unter www.suedwestfalen.com.