Kreis Soest (kso.2012.12.12.606.tws). Mit insgesamt rund 340.000 Euro beteiligt sich das Land NRW an der Erstellung des Realisierungskonzeptes für das Südwestfälische Energiezentrum. Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann übergab jetzt die Bewilligungsbescheide an die drei beteiligten Projektpartner. Es handelt sich um ein bei der Regionalen 2013 bereits mit zwei Sternen ausgezeichnetes, für den Standort Werl vorgesehenes Projekt.
Die Ingenieur GmbH Schmidt und Willmes (Arnsberg), das Institut für Technologie und Wissenstransfer (TWS) und die Fachhochschule Südwestfalen (beide Soest)
werden zusammen das technische Konzept für das Energiezentrum erarbeiten. Ebenfalls beteiligt ist das Paderborner Regionalbüro der mdp GmbH, die ihr Knowhow bezüglich Errichtung und Betrieb von erneuerbaren Energieanlagen in die Projektgemeinschaft einbringt.
Vorgesehen ist eine weitgehend autarke Versorgung des Zentrums mit Strom und Wärme über Solar- und Windenergie. Dabei wird überschüssige Energie in Form von Wasserstoff gespeichert. Im Bedarfsfall erzeugen moderne Brennstoffzellen daraus wieder elektrische Energie. Vorgesehen ist auch eine Versorgung der im Fachbereich Elektrische Energietechnik am Standort Soest entwickelten Brennstoffzellenfahrzeuge mit Wasserstoff.
Die Verknüpfung von Erzeugung, Speicherung und Verbrauch in Form eines virtuellen Kraftwerkes sowie die konsequente Verwendung der bei der Energiewandlung anfallenden Wärme sorgen dafür, dass die zur Verfügung stehende Energie sehr effizient genutzt wird. Mit der vorgesehenen Technologie ist eine nahezu emissionsfreie Versorgung möglich und es werden so rund 55 Tonnen an CO2-Emissionen jährlich eingespart.
Die Erkenntnisse aus dem Betrieb des Versorgungssystems des Energiezentrums sollen dazu genutzt werden, zukünftig eine regenerative, dezentrale Versorgung mittels intelligenter Steuerung zu vereinfachen und die Möglichkeiten schaffen, den regenerativen Anteil bei der Energieversorgung weiter zu erhöhen.
Obwohl die meisten der zur Versorgung des Südwestfälischen Energiezentrums erforderlichen Komponenten mittlerweile verfügbar sind, sind der Einsatz und die Verknüpfung in der vorgesehenen Form völlig neu. Entsprechend hoch ist die Herausforderung, ein tragfähiges Konzept für ein praxistaugliches System zu entwickeln. Dieser Aufgabe werden sich die genannten Partner auf Basis der Landesförderung in den nächsten zwölf Monaten widmen und damit das Regionale-Projekt weiter voranbringen.