Olsberg. Die Firma Olsberg hat ihren neuen kaufmännischen Leiter vorgestellt: Stefan Osebold (45) tritt zum 1. Juni die Nachfolge von Ludger Imöhl (65) an, der sich nach 43 Jahren aus dem operativen Geschäft des Familienunternehmens verabschiedet. Imöhl übernimmt fortan die Gesellschafter-Vertretung der Familie Kersting und zieht in den Unternehmens-Beirat ein. Ferner kümmert sich der 65-Jährige um die Verwaltung des Firmenarchivs und die Aufarbeitung der Unternehmenshistorie.
Im Rahmen der offiziellen Feierstunde, zu der Mitarbeiter, Kunden und Vertreter der heimischen Wirtschaft eingeladen waren, gab die Firma Olsberg eine weitere Personalie bekannt: Edward Kersting (80), geschäftsführender Gesellschafter von 1966 bis 2000 und langjähriger Vorsitzender des Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte, scheidet auf eigenen Wunsch als Gesellschafter-Vertreter und Beiratsvorsitzender aus. Künftig steht Dr. Frank Schmidt (55), Geschäftsbereichsleiter „Wärmepumpen und Blockheizkraftwerke“ bei Viessmann, dem dreiköpfigen Beratergremium vor. Schmidt ist bereits seit 2007 Mitglied des Beirats.
„Es ist ein guter Tag für unser Unternehmen, weil es wieder einmal bewiesen hat, dass es sich frühzeitig, zielsicher und geräuschlos dem schwierigen Thema ‚Unternehmensnachfolge‘ stellt und es erfolgreich zu meistern vermag. Dazu gehört auch, dass der Übergang in Harmonie mit allen Beteiligten verläuft“, sagte Ralf Kersting, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Olsberg, in seiner Rede und führte fort: „Es gehört zum Wesen der Beständigkeit Abschied zu nehmen und die Erneuerung zu suchen. Mit den neuen Personalien bleibt die Kontinuität in einem der ältesten Familienunternehmen gewahrt. Dessen bin ich mir sicher.“
Kersting würdigte die Arbeitsleistung und die herausragenden Charaktereigenschaften des scheidenden kaufmännischen Leiters Ludger Imöhl. Dabei hob er dessen unbedingte Loyalität und Standfestigkeit, dessen Vertrauenswürdigkeit, Pflichtbewusstsein und Frohsinn besonders hervor. Als zuverlässige Größe und „Allzweckwaffe“ habe der 65-Jährige das Unternehmen auch durch schwierigere Zeiten hindurch begleitet. In den 43 Jahren seines Wirkens sei Imöhl für ihn persönlich unentbehrlich geworden: „Ab Montag bricht eine neue Zeitrechnung an: Ohne Ludger Imöhl im Büro direkt neben mir“, so Ralf Kersting. Als Zeichen der besonderen Wertschätzung wurde Imöhl – obwohl er kein Familienmitglied ist – gebeten, die Gesellschafter-Vertretung der Familie Kersting zu übernehmen. Eine Bitte, der er gerne nachkam.
Imöhls Nachfolger Stefan Osebold ist bereits seit Oktober vergangenen Jahres im Unternehmen. Der Diplom-Kaufmann aus Olsberg arbeitete zuvor beim renommierten Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen KPMG und als Leiter des Finanz- und Rechnungswesen in zwei großen mittelständischen Unternehmen. „Seine fachliche Kompetenz wird unserem Familienunternehmen weiteren Schwung geben“, ist sich Ralf Kersting sicher.
Seinen Vater Edward beschrieb der geschäftsführende Gesellschafter als beeindruckende Unternehmer-Persönlichkeit, die nicht nur 47 Jahre lang die Geschicke der Firma Olsberg entscheidend geprägt habe, sondern sich auch um Wirtschaft und Politik in der Region und Nordrhein-Westfalen verdient gemacht habe. „Eine bedeutende Ära endet heute. Dein Interesse an uns, unseren Zielen und Vorhaben endet aber noch lange nicht,“ sagte Ralf Kersting während seiner Ansprache an seinen Vater gerichtet. Als Freund klarer Worte und engagierter Verfechter seiner politischen, religiösen und moralischen Überzeugungen sei Edward Kersting stets mehr als „nur“ Unternehmer gewesen. Der liebevolle Spitzname „Hüttenboss“ war ihm daher wie auf den Leib geschneidert, so Ralf Kersting.