Zwei für den Märkischen Kreis wichtige Projekte der Regionale 2013 haben jetzt den dritten Stern bekommen und können offiziell in die Umsetzungsphase gehen. Landrat Thomas Gemke überreichte im Lüdenscheider Kreishaus die Sterne für die Projekte „Ein Kreis packt aus“ sowie „WasserEisenLand“.
Beim Projekt „Ein Kreis packt aus“ geht es darum, den Zustand von Flüssen und Bächen zu verbessern, die Gewässer freizulegen sowie eine natürliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren herzustellen. Bis 2027 sollen diese Aufgaben erfüllt sein. Mit der Übergabe des Bewilligungsbescheides für die Renaturierung der Vollme in Meinerzhagen konnten dort die Baumaßnahmen bereits beginnen. Im Frühjahr 2013 kann die Volme dann zwischen dem Lidl-Markt und Schleifkotten wieder naturnah und eigendynamisch fließen.
„Einige Menschen wissen gar nicht, wie viele Kilometer Fluss durch ihre Stadt fließen, denn sie ahnen nichts von den verrohrten Gewässern. Deren Offenlegung bringt neben den verbes-serten Lebensbedingungen für Fische und Flusskrebse ungeahnte Aufenthaltsqualitäten für Menschen mit sich, wie beispielsweise Spaziergänge an fröhlich vor sich hin plätschernden Bächen, wo vorher Betonplatten waren“, sagt Kreisdirektorin nund Regionale-Beauftragte Barbara Dienstel-Kümper. Mehr als 226 Kilometer erstrecken sich Flüsse und Bäche im Märkischen Kreis. „Fahrpläne“ für die Umsetzung der Renaturierungsmaßnahmen sind erarbeitet worden. Derzeit erstelle der Kreis ein Begleitbuch zum Regionale-Projekt. 344.000 Euro an Fördermitteln für die insgesamt erforderlichen 430.000 Euro Gesamtkosten sind bereits bewilligt worden, unter anderem für die Renaturierung der Lister, der Ihne und der Volme in Meinerzhagen sowie der Lenne und des Baarbachs in Iserlohn. Weitere Maßnahmen werden in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden folgen.
Mit dem Regionale-Projekt „WasserEisenLand“ begibt sich Südwestfalen auf eine Zeitreise durch die eigene Industriegeschichte. Es macht die Industriekultur der Region Südwestfalens erlebbar. Ob Technikdenkmäler, Museen, Bergwerke, Hohlwege oder Hauberge – in Südwestfalen gibt es noch viele industriegeschichtliche Zeugnisse. WasserEisenLand e.V. vernetzt die Industriemuseen und Technikdenkmäler Südwestfalens und rückt sie so ins Blickfeld. Der Verein unterstützt deren Träger – oft ehrenamtlich agierende Vereine, aber auch Kommunen und Kreise – bei der kulturtouristischen Vermarktung und inhaltlichen Weiterentwicklung dieser Orte“, sagt Stephan Sensen, Leiter der Museen des Märkischen Kreises sowie Vorsitzender des Netzwerks.
Im Rahmen der Regionale 2013 will der Verein das im Märkischen Sauerland bereits erfolgreich laufende Vorhaben auf ganz Südwestfalen ausdehnen. Mittlerweile sind mehr als 500 Denkmäler und Museen Teil des Projekts. 45 herausragende Orte werden kulturtouristisch vermarktet, so zum Beispiel das Südwestfälische Eisenbahnmuseum in Siegen, der Siciliaschacht in Lennestadt-Meggen, die Luisenhütte in Balve-Wocklum, das Besucherbergwerk Bestwig-Ramsbeck und die Staumauer des Möhnesees im Kreis Soest.
Neben Kommunikationsmitteln wie einem Internetportal, Broschüren, Kartenmaterial, einem Taschenbuch sowie der Beschilderung wichtiger Standorte ist als zentrale Maßnahme die „Südwestfälische Eisenstraße“ in Arbeit. Aus dem historischen Streckennetz soll jetzt eine moderne Kulturroute mit Museen, Denkmälern und Themenwanderwegen entstehen. 100.000 Euro hat das Land NRW bereits in die Weiterentwicklung des Projektes „WasserEisenLand“ investiert. Die Investitionssumme beträgt 353.000 Euro für das Dachprojekt, davon 269.000 Euro durch Fördermittel.