Kreis Soest. Wer kennt schon das Bärtierchen, ein Kleinstlebewesen im Moos mit acht Beinen samt Krallen? Auf jeden Fall die Bärtierchen-AG des Städtischen Marien-Gymnasiums Werl, denn „Macrobiotus hufelandi“, so der wissenschaftliche Name, ist ihr Forschungsobjekt. Damit die Schüler jetzt sogar ein Bestimmungsbuch von Arten aus aller Welt erstellen können, stellt die Stiftung „Bildung, Wissenschaft, Technologie“ (BWT) des Kreises 9.386 Euro für eine Erweiterung ihres Mikroskops zur Verfügung.
Kreisdirektor Dirk Lönnecke als Stiftungsvorstand und Stiftungsratsmitglied Dr. Hermann Tenholt besuchten die von der Mikrowelt begeisterten jungen Forscherinnen und Forscher, um ihnen, Fachlehrer Marco Hagedorn und Schulleiter Michael Prünte das Geld offiziell zu übergeben. „Wir werten zurzeit Moosproben mit den darin enthaltenen Bärtierchen aus“, berichteten die Schüler. „Das Moos stammt aus allen Ecken Deutschlands, aus der Schweiz und der Türkei, aus Polen, aus Rumänien, Portugal und sogar von den Niagarafällen. Es gibt über 1.000 beschriebene Arten der Bärtierchen, wesentlich mehr sind bislang unerforscht. “
Das bereits vorhandene neue Mikroskop wurde mit dem Preisgeld eines zweiten Platzes im Wettbewerb „Schule trifft Wissenschaft“ angeschafft. Mit dem Geld der Stiftung BWT kauft die AG unter anderem zwei zusätzliche Objektive für das Beobachtungsgerät, die für die Arbeit optimal sind. So können brillante Fotos entstehen, um das im Rahmen eines Projekts im Schuljahr 2012/2013 geplante schülergerechte Bestimmungsbuch für die Bärtierchen-Arten reich zu bebildern.
Die Stiftung „Bildung, Wissenschaft, Technologie“ (BWT) wurde im Frühjahr 2002 durch den Kreis Soest gegründet und mit einem Stiftungsvermögen von 2,1 Mio. Euro ausgestattet. Das Stiftungsvermögen beläuft sich aktuell auf rund 2,9 Mio. Euro. Aus den Erträgen soll satzungsgemäß auf wichtigen Feldern in die Zukunft investiert und so die Wirtschafts- und Sozialstruktur des Kreises Soest gestärkt werden. Seit 2003 hat die Stiftung in diesem Sinne eine Vielzahl von Projekten gefördert; die Gesamtausschüttung im Verlauf des nunmehr zehnjährigen Bestehens beträgt gut eine Mio. Euro.
Für die Stiftungsarbeit relevant sind Projekte mit besonders innovativem Gehalt in einem Spektrum, das im Namen der Stiftung umrissen ist. Im Fokus stehen dabei unter anderem neue Anforderungen des Bildungssystems, eine Weiterentwicklung des Technologie- und Wissenstransfers sowie Impulse zum Ausbau regionaler Forschungsaktivitäten. Über die Förderung entscheidet im Einzelfall der Stiftungsrat unter Vorsitz von Landrätin Eva Irrgang in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium. Besonders bekannt geworden ist der von der Stiftung mitgetragene Schulwettkampf „Gedankenblitz“, der seit 2010 mit großer Resonanz kreisweit durchgeführt wird.
Weitere Informationen erhalten Interessierte bei der BWT-Geschäftsstelle im Kreishaus, Dr. Hermann Tenholt, Telefon 02921/302253, E-Mail hermann.tenholt@kreis-soest.de.