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Talk-Runde über medizinische „Herzensangelegenheit“

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Informativer Abend über den Schlaganfall und seine (kardiologischen) Ursachen

SOEST. Nach heutigen Erkenntnissen hätte der 32. Präsident der Vereinigten Staaten, Franklin Roosevelt, länger leben können. Seine Schlaganfall-Symptome waren eindeutig: Sprachstörungen und Probleme beim Unterschreiben von Dokumenten. Eine Aufklärung über die „Vorboten“ der Erkrankung ist nach wie vor wichtig. Professor Dr. Markus Flesch, Chefarzt der Abteilung für Allgemeine Innere Medizin / Kardiologie am Marienkrankenhaus Soest, informiert am 27. August in einer Talk-Runde in Soest über die (kardiologischen) Hintergründe des Schlaganfalls.

Quelle: Katholischer Hospitalverbund Hellweg
Quelle: Katholischer Hospitalverbund Hellweg

Heute weiß man: Bei Schlaganfall kommt es auf jede Sekunde an. „Jeder, der auch nur eine leichte Lähmung in den Gliedmaßen verspürt, Probleme beim Sprechen oder Sehstörungen hat, sollte sofort die 112 wählen und einen Rettungswagen anfordern“, sagt der Chefarzt Professor Dr. Markus Flesch. „Zeit ist Hirn“ lautet in diesem Notfall die Devise, denn: Jede Sekunde zwischen Schlaganfall und erster Therapie kostet den Betroffenen Tausende von Nervenzellen im Gehirn. „Verlorenes Gewebe ist für immer weg“, warnt Professor Flesch. Schnelles Handeln entscheide darüber, wie gravierend die Behinderungen für die Patienten später seien.

Zudem ließe sich jeder fünfte schwerwiegende Schlaganfall vermeiden, wenn vorübergehende Symptome à la Roosevelt ernst genommen würden. Mediziner bezeichnen diese „kleinen, unscheinbaren Schlaganfälle“ als transitorisch ischämische Attacken. In diesen Fällen verspüren die Betroffenen nur für wenige Minuten dieselben Anzeichen wie bei einem großen Schlaganfall. Mehrere kleine Schlaganfälle führen meist unweigerlich zu einem großen. Also gilt auch hier: Sofort den Notarzt rufen!

Für die gestörte Durchblutung des Gehirns gibt es zwei Ursachen: In etwa 80 Prozent der Fälle sind Blutgefäße „verstopft“, etwa durch eine Gefäßverkalkung, bei der Ablagerungen die Gefäße verschließen, oder durch ein verschlepptes Blutgerinnsel. Das kann zum Beispiel durch das „Vorhofflimmern“ entstehen. Wird diese Herzrhythmusstörung nicht erkannt und behandelt, steigt das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Das Problem: Diese so genannten Arrhythmien treten oft nur in großen zeitlichen Abständen auf. Langzeit-EKGs helfen hier kaum weiter. Deshalb setzt das Soester Marienkrankenhaus mittlerweile auf implantierbare Herzmonitore, sagt Professor Flesch und erklärt: „Das weltweit kleinste Herzmonitor wird unter der Haut platziert und überwacht die Patienten kontinuierlich und drahtlos, jahrelang. Treten Rhythmusstörungen auf, kann viel schneller als bisher eine Diagnose gestellt und die passende Therapie eingeleitet werden.“

Vorhofflimmern ist an sich nicht lebensbedrohlich, der Herzschlag kann durch Medikamente gut beeinflusst werden. Doch viele Patienten vertragen diese nicht. Das Marienkrankenhaus nutzt deshalb auch hier ein neues Verfahren, das die Gefahren des so genannten „Vorhofohrs“ minimiert“, erklärt der Soester Chefarzt. Denn fast alle Blutgerinnsel, die einen Schlaganfall auslösen, bilden sich in dieser kleinen Ausstülpung der linken oberen Herzkammer. Mit einer schirmartigen Abdeckung wird sie vom Kreislauf abgetrennt, „Die Schlaganfallgefahr reduziert sich für die Patienten damit erheblich, ohne dass sie blutverdünnende Medikamente einnehmen müssten“, so Flesch.

Alle Interessierten sind ab 19 Uhr ins Kulturhaus Alter Schlachthof eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.

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