Klinikum Arnsberg einer der Vorreiter in der Region
Cordula Wüllner (bzh Jobcoach), Magdalena Desol (Auszubildende in Teilzeit), Walter Scholz (Regionalagentur), Ruth Greshake (Personalleiterin im Klinikum Arnsberg) (v.l.n.r.) / Foto: Klinikum Arnsberg
Hochsauerlandkreis/Arnsberg. „Bisher war nicht die Zeit, aber nun kann ich endlich etwas lernen und ein gutes Vorbild für meinen Sohn sein“, erklärt die 31-jährige Magdalena Desol, Mutter eines 7-jährigen Sohnes und fügt hinzu: „Mein Wunsch Bürokauffrau zu werden, konnte ich dank TEP verwirklichen.“
TEP steht für das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderte NRW-Landesprogramm „Teilzeitberufsausbildung – Einstieg begleiten – Perspektiven eröffnen“. Genau wie die anderen TEP – Ausbildungssuchenden hat sie zunächst dafür gesorgt, dass ihr Kind einen Betreuungsplatz hat. In den ersten vier Monaten der Qualifizierungsphase hat sie beim Bildungszentrum des Handels (bzh) gelernt, wo ihre Fähigkeiten und Stärken liegen, wie man Initiativbewerbungen schreibt und Auswahlgespräche führt. Durch Probepraktika konnte sie sich auf den Teilzeitausbildungsplatz vorbereiten.
In den ersten acht Monaten der Teilzeitausbildung wird sie von Cordula Wüllner und Stephan Kösters vom bzh weiterhin begleitet und unterstützt. Nun arbeitet sie bereits 3 Monate im Verwaltungsbereich des Klinikums Arnsberg und ist angenehm überrascht, wie gut der Ausbildungsstart im Betrieb und der Berufsschule funktioniert und sie auch ihre Familienverpflichtungen weiter meistert. „Meine Familie steht voll und ganz hinter mir und das Arbeiten bereitet mir Freude“, berichtet sie.
Insgesamt standen 2012 zehn TEP-Plätze dem Bildungszentrum des Handels (bzh) mit seinen Standorten in Arnsberg, Meschede und Olsberg zur Verfügung. „Es ist eine tolle Chance für junge Menschen mit Familienpflichten, die noch keine berufliche Erstausbildung abgeschlossen haben“, berichtet Cordula Wüllner vom bzh. TEP unterstützt junge Frauen und Männer mit familiären Betreuungsaufgaben (Kindererziehung bzw. Pflege von Angehörigen) beim Einstieg in eine Teilzeitberufsausbildung. Ziel ist also, Familienpflichten und Teilzeitberufsausbildung zu vereinbaren.
„Für viele Unternehmen ist eine Berufsausbildung in Teilzeit Neuland“, weiß Stephan Kösters. Das Klinikum Arnsberg zeigte Interesse an dem Programm und war sofort zum Informationsaustausch bereit. Nach Sichtung der Bewerbungsunterlagen und dem Vorstellungsgespräch wurde Magdalena Desol der Ausbildungsplatz angeboten. Am 1. August bekam die 31-jährige Mutter die Chance, ihren Ausbildungsplatz als Bürokauffrau im Klinikum Arnsberg zu starten. Sie freute sich riesig und war sehr aufgeregt: “Mein Mann und mein Sohn haben mir sogar eine Schultüte gebastelt.“
Ruth Greshake, Personalleiterin im Klinikum Arnsberg, ergänzt: „Als drittgrößtes Klinikum in Südwestfalen und einer der größten Arbeitgeber im Raum Arnsberg, mit über 1.500 Beschäftigten an drei Krankenhaus-Standorten, einem Pflegezentrum sowie einem Medizinischen Versorgungszentrum bieten wir engagierten Bewerbern vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten wie die Teilzeitberufsausbildung. Durch fundierte eigene Ausbildung wollen wir dem Fachkräftemangel vorbeugen und jungen Menschen Perspektiven bieten.“
Von 38 Interessierten bekamen zehn die Möglichkeit, am TEP-Programm teilzunehmen. Insgesamt fünf Teilnehmerinnen haben Anfang August bzw. September ihre Berufsausbildung in Teilzeit begonnen und werden bis Ende März 2013 über das Programm vom bzh weiterhin unterstützt und begleitet. Die anderen jungen Frauen haben eine Teilzeitberufsausbildung als Bäckereifachverkäuferin, Friseurin, Fachverkäufern im Lebensmittelhandwerk bzw. Bauzeichnerin begonnen.
Im April 2013 startet der neue Durchgang des Landesprogramms zum Einstieg in eine Teilzeit-Berufsausbildung. Weitere Informationen gibt es bei Walter Scholz, Regionalagentur Hellweg-Hochsauerland, unter Telefon 0291/94-1259 und unter www.r-h-h.de.