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Tourismustreff zeigt Veränderungen, Erfolge und Trends auf

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Regionalität und Authentizität gefragt

Wo liegen die Herausforderungen und Chancen für die touristische Destination Siegerland-Wittgenstein? Können Region und Leistungsträger an veränderten Gästeerwartungen wachsen? Bleibt alles anders? Und wie lassen sich Investitionen zukünftig finanzieren?

Mit diesen wichtigen Fragen beschäftigte sich der Tourismustreff Siegerland-Wittgenstein am 2. November in der Sparkasse Siegen. Auf Einladung des Touristikverbandes Siegerland-Wittgenstein (TVSW) und der Sparkasse zeichnete Prof. Dr. Quack von der Project M Tourismusberatung vor mehr als 100 interessierten Zuhörern ein Bild des sich wandelnden Reisemarktes. Dr. Manfred Zeiner von der dwif Consulting GmbH stellte zudem die Ergebnisse des Sparkassen-Tourismusbarometers Westfalen- Lippe vor. Beide Vorträge rückten die Potenziale der Region in den Mittelpunkt, machten aber auch deutlich, dass hinter jeder positiven Entwicklung Engagement, Enthusiasmus und eine intensive Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen der unterschiedlichen Zielgruppen stehen.

Quelle: Touristikverband Siegerland-Wittgenstein e.V.
Quelle: Touristikverband Siegerland-Wittgenstein e.V.

„Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Vor diesem Hintergrund ist das Sparkassen- Tourismusbarometer Westfalen-Lippe besonders aufschlussreich. Es enthält eine ehrliche Analyse und Bestandsaufnahme und genau das ermöglicht es uns, die Weichen für die Zukunft genau zu stellen“, sagte Landrat Andreas Müller bei der Begrüßung. Auch Günter Zimmermann, Vorstandsmitglied der Sparkasse Siegen, Axel Theuer, Beiratsmitglied Sparkassen-Tourismusbarometer Westfalen-Lippe, und Roswitha Still, Geschäftsführerin des TVSW und ebenfalls Beiratsmitglied, betonten die Bedeutung dieses Berichts, der durch die Sparkassen in Westfalen-Lippe finanziert wurde.

Mittelgebirge liegen im Trend

Ländliche Räume sind Projektionsflächen für die Sehnsüchte einer globalisierten Welt. Sie bieten große Chancen und Potenziale für das Thema Regionalität. Am touristischen Erfolg einiger Einzelbeispiele belegte Prof. Dr. Quack diese These und stellte dar, wie sich Markenführung, Regions- und Destinationsstrategie erfolgreich auf dem Thema Regionalität aufbauen lassen.

Dabei ging er auch auf die Veränderungen im Reiseverhalten der Menschen ein und die zunehmende Differenzierung der Gästeerwartungen. Insbesondere die wachsende Zahl älterer Menschen weise eine hohe Affinität für die Themen Natur, Authentizität, Gesundheit, Kultur und Aktivität auf. Außerdem zeichne sie sich durch einen gesunden Lebensstil, Lust am hochwertigen Genuss und Zugänglichkeit für die Themen Spiritualität, Qualität und Nachhaltigkeit aus.

Erkenntnisse, die sie zur wichtigen Zielgruppe für den Tourismus in Siegerland-Wittgenstein machen, da diese Erwartungen und Bedürfnisse ideal zu den Potenzialen und zur Struktur Siegerland-Wittgensteins passen.

Prof. Dr. Quacks zusammenfassende Empfehlung: die Rückbesinnung auf emotional vermittelbare Identitätskerne und die Schaffung trendaffiner Angebote, für die es ein hohes Nachfragepotenzial gäbe.

Quelle: Touristikverband Siegerland-Wittgenstein e.V.
Quelle: Touristikverband Siegerland-Wittgenstein e.V.

Markt bereinigt

Nicht allein den Blick nach vorn, sondern auch einen Blick zurück in die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre warf Dr. Manfred Zeiner in seiner Zusammenfassung des Sparkassen- Tourismusbarometers. Siegerland-Wittgenstein müsse die Umbruchphase, in der es sich touristisch befinde, als Chance sehen. Aktuell verfüge die Region mit 46,3 Prozent über die zweithöchste Bettenauslastung in NRW, es gelte hier aber auch Sondereffekte im Bereich Vorsorge- und Rehakliniken zu berücksichtigen. Insgesamt sei der Marktanteil Siegerland-Wittgensteins am Tourismusmarkt in Westfalen gesunken, von 887.000 Übernachtungen in 2004 auf 813.000 in 2014. Dies sei auch der Marktbereinigung im Bereich Reha geschuldet. Prozentual auf die Betten bezogen sei die Auslastung in der Hotellerie um 3 Prozent gestiegen, in den verbliebenen Reha-Kliniken sogar um 15 Prozent.

Substantielle Chancen sieht Dr. Zeiner im Bereich des Quellmarktes Niederlande. „Luft nach oben“ sieht er auch bei der Produktqualität, dies sei ein Prozess, an dem immer wieder und stetig gearbeitet werden müsse.

Aufmerksamkeit durch Innovationen

Darüber hinaus gelte es, weiter mit dem Thema Wandern zu punkten und neue Zielgruppen zu gewinnen, auch über neue Angebote im Freizeitbereich. Besucherzahlenmessungen in NRW weisen Landschaftsattraktionen, Burgen und Schlösser als Gewinner aus, Theater, Musicals, Museen und Ausstellungen als Verlierer. Eine Entwicklung, von der die Mittelgebirge seit 2010 messbar profitieren. Um diesen Trend zu nutzen, gelte es innovative Angebote mit einem hohen Aufmerksamkeitswert zu schaffen und diese zu vernetzen, wie z.B. das Kombi-Angebot der Krombacher Erlebniswelt und einer kreativen Stadtführung oder die Wisent-Wildnis, die sehr viele Tagesgäste in die Region lockt.

Über Finanzierungsformen aufklären

Besonderes Augenmerk widmete Dr. Zeiner zudem den klammen kommunalen Kassen. Hier seien neue Ideen für die freiwillige Aufgabe Tourismus gefragt. Parallel dazu müsse die Investitionsbereitschaft des Gastgewerbes gestärkt werden. Diese sei trotz guter Geschäftslage oft sehr gering. Insgesamt gelte es über kommunale und private Finanzierungsmodelle aufzuklären und Fördermöglichkeiten aufzuzeigen, auch mit dem Ziel einen dauerhaften Kreislauf von öffentlichen und privaten Investitionen in Gang zu setzen. Entscheidend dafür sei ein positives Tourismusklima für und zwischen Bevölkerung, Betrieben, Beschäftigten und Besuchern.

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