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Überbordende Rundholzpreise, geringes Rohstoffangebot

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Den Mitgliedern von Team-Timber ist es gelungen, Kräfte sinnvoll zu bündeln und so die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe insgesamt zu steigern:(von links nach rechts)
Dr. Hubertus Weber, Geschäftsführer Team-Timber,Ulrich Baust, Geschäftsführer Baust Holzbetrieb GmbH und Ewald Beckmann GmbH + Co., Christoph Geilen, Geschäftsführer Gebrüder Geilen OHG, Christian Dickel, Geschäftsführer Dickel GmbH & Co. KG, Josef Hammecke, Geschäftsführer Sägewerk Hammecke-Behme, Hubertus Hegener-Hachmann, Geschäftsführer Hegener-Hachmann GbR, Hans-Georg Pieper, Geschäftsführer Pieper Holz GmbH, Horst Knippschild, Leiter Sägewerk Wiese Holz GmbH & Co. KG und Markus Schulte, Geschäftsführer Theodor Schulte GmbH.

Schmallenberg/Hochsauerlandkreis. Angesichts der dramatischen Lage der mittelständischen Sägebetriebe im Sauerland ruft das Netzwerk Team-Timber alle Akteure zu mehr Weitsicht bei der Preisfindung der Rohstoffpreise auf. Notwendig sei ein kritischer Umgang mit Preisinformationen einhergehend mit einem richtigen Einordnen des veröffentlichten Zahlenmaterials, so das Netzwerk aus neun Holzverarbeitungsbetrieben aus dem Hochsauerlandkreis. Wegen der unzureichenden Rohstoffversorgung in Kombination mit den absolut höchsten Rundholzpreisen stehen im Sauerland viele mittelständische Betriebe vor dem Aus. Ihre Produktionsauslastung hat in den vergangenen Monaten um bis zu 30 Prozent abgenommen.

Hans-Georg Pieper, Gesellschafter von Team-Timber, dazu: „Wir müssen im Sauerland weltweit die höchsten Einkaufspreise für Rohholz bezahlen. Jetzt ist ein Punkt erreicht, an dem wir gemeinsam mit allen Akteuren sehen müssen, wie wir die heimische Industrie vor dem Ruin retten. Viele Arbeitsplätze sind in Gefahr.“

Pieper und seine Kollegen verlieren Tag für Tag Aufträge an die Konkurrenz aus Süddeutschland, aus Skandinavien oder Osteuropa, weil diese den Festmeter um bis zu 50 Euro günstiger einkaufen können. In einigen sauerländischen Betrieben musste in den vergangenen 24 Monaten daher bereits von einem Zwei- auf einen Ein-Schicht-Betrieb umgestellt werden. „Auch durch den Abbau von Überstunden konnten wir die Abwärtsentwicklung etwas abfedern. Aber jetzt ist das Ende der Fahnenstange erreicht“, warnt Pieper.

Ursächlich für die missliche Lage in NRW sind im Wesentlichen zwei Faktoren: Zum einen hat der Orkan Kyrill das nutzbare Holzvolumen im Land empfindlich geschmälert. Diese Rohstoffvakanz besteht bereits seit 2009. Wegen der hohen Transportkosten scheidet zudem der Import des Rohstoffes aus anderen Regionen als Lösung aus.

Zweiter Grund für die Misere der heimischen Holzverarbeitungsbetriebe sind die dynamischen Preissteigerungen auf dem Rundholzmarkt, die unter anderem auf eine zweifelhafte Informationspolitik seitens vieler Bundesländer zurückzuführen sind: So beziehen sich diese Preisveröffentlichungen, z. B. im Staatsforst Bayern lediglich auf die rund 25 Prozent des Rohstoffes, die im freien Verkauf offeriert werden – zu vergleichbar hohen Preisen. Zu den übrigen 75 Prozent des verfügbaren Holzes wird hingegen nichts publiziert. Diese verkauft der Staatsforst im Rahmen langfristiger Verträge zu Dumpingpreise an Großsäger.

Pieper dazu: „So entsteht ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit. Die nicht repräsentativen Verkäufe am oberen Preislevel werden zur Richtmarke.“ Denn an den veröffentlichten Preisinformationen würden sich sowohl die Waldbesitzer als auch die Holzverarbeitungsbetriebe im ganzen Land orientieren, so Pieper. „Wenn das Holz ohnehin schon sehr knapp ist, ist man natürlich schneller geneigt einen hohen Preis zu akzeptieren, als wenn ein großes Angebot besteht. Daher ist die Preissituation im Sauerland besonders verzwickt.“

Nach Ansicht des Netzwerkes Team-Timber müssen diese Mechanismen jedoch umgehend gestoppt werden. „Alle Akteure sollten mit mehr Augenmaß agieren und die drastischen Konsequenzen der extrem hohen Preise bedenken. Wenn dies nicht passiert, wird es für die Holzverarbeitungsbetriebe im Sauerland bald richtig finster“, so Pieper.

Über Team Timber
Die Team-Timber GmbH mit Sitz im sauerländischen Schmallenberg ist ein Zusammenschluss von 9 mittelständischen Holzverarbeitungsbetrieben. Team-Timber vermarktet deren Produkte und Leistungen und kann so Kundenwünsche – auch bei Produkt- und Beratungsdienstleistungen – erfüllen, die das Leistungsvermögen von kleinen Sägewerken, aber auch von spezialisierten Großbetrieben überschreiten würden. Team Timber ist PEFC- und CE-zertifiziert und bündelt das Umwelt- und Qualitätsmanagement der beteiligten Sägewerke in einer Hand. 2001 gegründet, beschäftigen die beteiligten Holzverarbeitungsbetriebe zusammen 250 Mitarbeiter). Das Einschnittpotential der Unternehmen liegt bei 1 Million Festmeter Holz p.a. 2009 wurde die Team-Timber Logistik GmbH gegründet, welche die Optimierung der Logistik der Holzverarbeiter zum Ziel hat und über ein 30.000 m² Grundstück am Bestwiger Bahnhof verfügt.

 

Quellennachweis: Ewald Prünte/ Thomas Howe

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