Meschede – Die Mescheder Unternehmen präsentieren sich in der Corona-Pandemie aktuell weitgehend robust. Allerdings: Für viele Betriebe werden die Folgen spürbarer. Dennoch wollen die meisten Unternehmen weder ihre Investitionen noch die Zahl ihrer Arbeitsplätze zurückfahren. Das sind die zentralen Aussagen einer Online-Umfrage, welche die Wirtschaftsförderung Meschede in Kooperation mit der Interessengemeinschaft Mescheder Wirtschaft (IMW) und der Werbegemeinschaft „Meschede aktiv“ Ende März durchgeführt hat. Teilgenommen haben insgesamt 189 Unternehmensvertreter aller Größenordnungen und Branchen. Vor allem Einzel-, Kleinst- und Kleinunternehmen nutzten die Möglichkeit der Rückmeldung.
Auch wenn über 80 Prozent der Befragten Auswirkungen der anhaltenden Pandemielage auf ihr Unternehmen spüren, gibt es Grund für Optimismus: „So gaben knapp 65 Prozent der Unternehmen an, ihre Investitionsaktivitäten und sogar über 75 Prozent ihre Beschäftigungsabsichten zu erhöhen oder beizubehalten“, informiert Wirtschaftsförderin Christina Wolff. Zudem halten über 70 Prozent der ausbildenden Betriebe an ihrem Angebot in den nächsten Jahren fest. „Daraus lässt sich ableiten, dass die lokale Wirtschaft zum jetzigen Zeitpunkt überwiegend stabil durch die Krise geht“, so das Fazit von Christina Wolff.
Ein gewisser Teil der Betriebe nimmt keine Auswirkungen wahr. Neben den zu erwartenden Branchen mit Rückläufen wie dem Einzelhandel, der Gastronomie und der Veranstaltungsbranche, gibt es auch Gewinner der Pandemie. Häufigste Auswirkungen auf Unternehmen im Stadtgebiet sind eine gesunkene Nachfrage, die Absage von Messen und Veranstaltungen sowie der völlige oder teilweise Stillstand des Geschäftsbetriebes. Auch nicht unmittelbar sichtbare Auswirkungen zeigen sich mit Anhalten der schwierigen Lage – zum Beispiel im Bereich der fehlenden Waren und vermehrt über Auftragsstornierungen.
Im Hinblick auf die Umsatzentwicklung im Jahr 2021 rechnen 11 Prozent der Unternehmen mit einer Steigerung, während 18 Prozent von einem starken und 15 Prozent von einem leichten Rückgang ausgehen. Keine Veränderungen des Umsatzniveaus erwarten rund 20 Prozent. „Dies bildet trotz der schwierigen Lage eine stabile Basis für künftige Entwicklungen des Wirtschaftsstandortes“, unterstreicht Christina Wolff.
Dass die Mescheder Wirtschaft überwiegend gut aufgestellt und bisher relativ krisensicher ist, zeigt sich zudem daran, dass knapp 60 Prozent der teilnehmenden Betriebe zum Zeitpunkt der Befragung keine Unterstützungsmaßnahmen beantragt haben. Unter den Antragstellern wurden vor allem die NRW Soforthilfe, das Kurzarbeitergeld sowie die November- und Dezemberhilfen genutzt. Nach der Befragung sind zudem zahlreiche Rückmeldungen eingegangen, dass die beantragten Hilfen mittlerweile eingegangen sind.
Überaus positiv wurde zudem die Arbeit der Wirtschaftsförderung bewertet. Vor allem der zu Beginn der Pandemie im Frühsommer 2020 eingeführte Newsletter mit aktuellen Informationen zum Wirtschaftsstandort trifft den Bedarf der teilnehmenden Unternehmen. Die gewünschten Services wie
Impulsveranstaltungen und Netzwerktreffen werden neben anderen Projekten derzeit gemeinsam mit den beiden lokalen Netzwerken der IMW und der Werbegemeinschaft abgestimmt und weiterentwickelt. Diese sind in Pandemiezeiten mit alternativen Formaten bereits fortgeführt worden und werden nun ausgebaut. Als relevante Themen nannten die befragten Unternehmen vor allem die Digitalisierung, das Marketing, Möglichkeiten der Mitarbeiterqualifizierung sowie die Fachkräfteakquise und die Innovationsförderung. Erste umgesetzte Maßnahmen sind die digitalen Workshops zum Thema Marketing sowie die neue UnternehmensSprechstunde.
„In der Krise haben sich vor allem die starken lokalen Netzwerke der IMW und der Werbegemeinschaft mit ihren kurzfristig angepassten Angeboten bewährt“, bewertet Bürgermeister Christoph Weber. Betriebe, die in der Unternehmensbefragung Interesse bekundet hatten Teil dieser Netzwerke zu werden, wurden bereits mit Informationen versorgt und eingeladen sich zu beteiligen.
Die Ergebnisse der Unternehmensbefragung sollen nun vor allem dazu genutzt werden, um bestehende Angebote anzupassen und mit den relevanten Themen der lokalen Wirtschaft zu verknüpfen. Ziel ist es, von Seiten der Wirtschaftsförderung und der Netzwerke bedarfsorientierte Angebote in und nach der Krise vorzuhalten. Die Wirtschaftsförderin Christina Wolff steht dabei den Mescheder Unternehmen als lokale erste Ansprechpartnerin zur Verfügung.
Quelle: Hochsauerlandwasser GmbH