Gebürtiger Warsteiner ist schon seit Jahren Prokurist
Neue Herausforderungen für lokalen Energieversorger
Warstein – Der Prokurist der Warsteiner Verbundgesellschaft (WVG) Thorsten Kosfeld wird künftig als neuer Geschäftsführer an die Spitze des Unternehmens treten. Das hat der Aufsichtsrat der WVG GmbH in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Der 46-Jährige übernimmt damit zum 1. Juli das Ruder von Bernd Gerdes, der sich ab Sommer 2016 verstärkt seinen hauptamtlichen Tätigkeiten bei der RWE widmen wird. Bürgermeister und Aufsichtsratvorsitzender Thomas Schöne stellte den designierten WVG-Alleingeschäftsführer jetzt den Medien vor und wünschte dem „WVG-Urgestein“ viel Glück und Erfolg.
Mit Kosfeld übernimmt ab Sommer ein erfahrener Vertriebsprofi die Leitungsposition der WVG. Der gebürtige Warsteiner ist schon seit 2007 als Prokurist bei der WVG beschäftigt und für das Tagesgeschäft des heimischen Energieversorgers verantwortlich. Außerdem war Kosfeld im Jahre 2014 maßgeblich an der Neustrukturierung des Unternehmens beteiligt. Das Ergebnis war die Gründung der WVG-Netz-GmbH zum 1. Januar 2015. Diese Tochter der WVG kaufte zunächst von der RWE die lokalen Strom- und Gasnetze und verpachtete sie anschließend an die RWE-Tochter Westnetz GmbH, die in Warstein nun die Netze betreibt.
In der Folge der Umstrukturierung kam es auch zu einem Wechsel im WVG-Team. Da die bisherigen RWE-Mitarbeiter beim Konzern bleiben wollten, kümmerte sich Kosfeld gemeinsam mit der Geschäftsführung um neues Personal. „Die Einarbeitung des Teams und auch die IT-Umstrukturierung haben viel Kraft gekostet. Jetzt können wir stolz sein, auf das, was wir schon gemeinsam gemeistert haben“, sagt Kosfeld. „Die neuen Kollegen haben sich schon gut aufeinander eingespielt, sind frisch, engagiert und leben allesamt selbst in Warstein und Umgebung.“
Auch Kosfeld ist bestens mit dem Versorgungsgebiet der WVG vertraut. Der zweifache Familienvater ist schon sein ganzes Leben in Warstein zuhause und als kreativer Stratege vor Ort u.a. in der Schachszene aktiv. Mit der Schachabteilung der Sportvereinigung Möhnesee spielt er aktuell in der Bezirksliga. Das Wissen, das er sich in fast 30 Jahren als Vereinsschachspieler angeeignet hat, gibt er auch an seine beiden Söhne und die anderen Kinder der Lioba-Grundschule sowie des Gymnasiums Warstein weiter. „Ich leite zwei Schul-AGs, wo natürlich der Spaß am Spiel absolut im Vordergrund steht“, sagt Kosfeld. „Trotzdem ist es bemerkenswert, wie früh die Kinder schon für Strategie und Taktik zu begeistern sind.“
Auf Strategie und Taktik kommt es Kosfeld auch bei seiner künftigen Arbeit als Geschäftsführer an. In Zukunft, so Kosfeld, muss sich die WVG noch mehr mit Wettbewerbsthemen auseinandersetzen. Die gute Einkaufspolitik und die damit verbundenen Preissenkungspotenziale wurden in den letzten Monaten immer wieder von gestiegenen Netznutzungsentgelten oder von staatlichen Auf- bzw. Umlagen aufgefressen. „Die Kunden sehen nur den Preis. Für uns heißt das: Wir müssen uns noch klarer als lokaler Anbieter positionieren; noch näher an den Kunden, auch räumlich.“ Über eine Verlagerung des WVG-Standortes, weg von der Gaskugel, hinein in die Innenstadt wird bereits nachgedacht.
Kosfeld ist auch für neue Vertriebsthemen offen. „Wir blicken längst über den Warsteiner Tellerrand hinaus. Warum sollten wir nicht zum Beispiel auch in umliegenden Gemeinden Strom und Gas anbieten können?“ Hierüber soll so bald wie möglich der Aufsichtsrat abstimmen. Auch die Energiewende ist für Kosfeld, der offiziell erst am 1. Juli sein Amt antritt, ein Thema: „E-Mobility ist ein lokales Thema, ein Nahverkehrsthema. Da muss man als lokaler Energieversorger seine Karten auf den Tisch legen und mitspielen.“