Handwerkskammer Südwestfalen und Kreishandwerkerschaften gehen große Herausforderung gemeinsam an
Arnsberg/Hwk – Der Fachkräftebedarf im Handwerk ist groß und Berufsnachwuchs oft nur schwer zu finden. Die Betriebe in Südwestfalen spüren das besonders. Dabei sind die Chancen, im Handwerk Karriere zu machen, so gut wie nie. Gemeinsam treten die Handwerkskammer Südwestfalen und die Kreishandwerkerschaften diesem Trend entgegen. Beim zweiten turnusmäßigen Treffen bekräftigten die Teilnehmer, gemeinsam mit einem Bündel von Maßnahmen die Probleme effektiv anzugehen. „Immer wieder gibt es Parallelen unserer Aufgabengebiete, so dass eine Zusammenarbeit sehr wichtig ist. Dies kommt allen unseren Betrieben zu Gute. Mit den gemeinsamen Aktionen können wir junge Menschen effektiver für das Handwerk begeistern“, betonte Verena Kurth, Leiterin des Teams Fachkräftesicherung der Handwerkskammer.
Von einer alarmierenden Situation ihrer Mitgliedsbetriebe berichten besonders Fleischereien und Bäckereien. Sie finden kaum Auszubildende und Mitarbeiter. Schwierig ist aber auch die Personalsituation z. B. bei Elektrobetrieben oder Anlagenmechanikern, obwohl sie nicht mit so vielen Vorurteilen zu kämpfen haben.
Über kurz oder lang bedroht die Personalfrage nicht nur die Existenz der Betriebe, darin sind sich alle Experten einig. In einigen Regionen werden dies auch die Kunden zu spüren bekommen, denn es wird zunehmend schwerer werden, schnell und in der Nähe Fachleute zu finden. Deshalb gilt es, alle Register zu ziehen, um die Personalsituation zu verbessern und junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk zu begeistern.
Ein Weg ist der Einsatz von Ausbildungsbotschaftern in Schulen. Das sind Auszubildende, die im Berufswahlunterricht Jugendlichen die Vielfalt des Handwerks aufzeigen und aus der eigenen Perspektive berichten. Mit der Unterstützung der Kreishandwerkerschaften konnten schon viele Betriebe für die Idee gewonnen werden, ihre Lehrlinge dafür freizustellen. Hinzu kommen Präsentationen auf Messen und in Schulen, die persönliche Beratung von Schülern, der enge Kontakt zu den Lehrern – all diese Strategien verfolgen die Berater der Kreishandwerkerschaften und die Starthelfer der Handwerkskammer. Auch Jugendliche und junge Erwachsene, die bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder nach Arbeit Schwierigkeiten haben, bekommen durch das Projekt „Jugend in Arbeit Plus“ Unterstützung.
Auch Unternehmen können viel dafür tun, damit sie als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden. Beratung zur Fachkräftesicherung von der Kammer und der Austausch bei Innungsveranstaltungen geben hier Anregungen. Neue Arbeitsmarktpotentiale gilt es zu erschließen.
Aktuell sind es Flüchtlinge, die das Handwerk langfristig als Fachkraft ausbilden kann. Willkommenslotsen helfen den interessierten Betrieben wie den Bewerberinnen und Bewerbern, die Hürden auf dem Weg zu einem erfolgreichen Berufsleben zu meistern. Eine zweite Gruppe sind Menschen mit besonderem Förderbedarf. Die Inklusionsberatung der Handwerkskammer hilft dabei, dass Bewerbern oder Beschäftigten mit Handicap den Einstieg in reguläre Beschäftigung gelingt.
Alle diese Bausteine, da waren sich die TeilnehmerInnen beim Treffen der zuständigen MitarbeiterInnen der Handwerkskammer Südwestfalen und der Kreishandwerkerschaften im Kammerbezirk einig, helfen den Betrieben bei der Suche nach qualifiziertem Fachpersonal.