Hemer. Bauen als Spiegelbild der Gesellschaft, als Abbild und Indikator einer Kommunikations-, Prozess- und Gestaltungskultur geht alle an und erfordert einen breiten öffentlichen Diskurs. Deshalb lobten der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und Verein und Stiftung Westfalen-Initiative 2010 erstmals gemeinsam den Westfälischen Preis für Baukultur aus. Auch die Stadt Hemer/ Landesgartenschau Hemer nahm an diesem Wettbewerb teil.
Die 15. NRW-Landesgartenschau setzt auch überregional architektonische Maßstäbe. Deshalb regte auch der Hemeraner Arne Hermann Stopsack als Mitglied der Landschaftsversammlung und Mitglied der Westfalen-Stiftung an, sich an dem Wettbewerb zu beteiligen. „Die Multifunktionshalle, das Grohe-Forum, von C1Architekten aus Stuttgart stellte dann den Beitrag aus der Felsenmeerstadt dar.“
Insgesamt wurden 94 Beiträge eingereicht, die von einer Jury unter Vorsitz von Prof. Michael Braum, dem Vorstandsvorsitzenden der Bundesstiftung Baukultur, bewertet wurden. Am Ende setzte sich das Pfarrzentrum St. Joseph, Herten-Süd durch und wurde zum Preisträger bestimmt. Weitere Auszeichnungen gingen an das Hanse-Carre in Münster und den Houthschen Garten in Burgsteinfurt.
Bei der Preisverleihung im Landeshaus in Münster wurden in einer Ausstellung alle Beiträge ausführlich präsentiert. „Wenn auch Hemer nicht gewinnen konnte, gab es doch große Anerkennung aus der Fachwelt für den Bau, der sich auf der einen Seite hervorragend in die bestehende Bebauung des Geländes einfügt, gleichzeitig aber einen modernen Akzent setzt“, so Stopsack.
LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch stellte in seiner Rede noch einmal klar: „Dieser Preis ist bewusst kein Architekturpreis.“ Es gehe nicht um Baukunst, Schönheit, Design und kreative Architekturkonzepte allein, betonte Kirsch, es gehe vielmehr um alltagstaugliche und nachhaltig ausgerichtete Projekte, „die vorbildliche und angemessene Antworten auf die heute anstehenden Bauaufgaben im stadträumlich, bauhistorisch, sozial und ökologisch vorgegebenen Kontext liefern.“ Stopsack: „Aus Hemeraner Sicht kann man sicherlich für die gesamten Baumaßnahmen sagen, dass sie eine angemessene Antwort auf die städtebauliche Herausforderung Konversion sind.“
Der Westfälische Preis für Baukultur soll von nun an alle zwei Jahre an Projekte verliehen werden, die einen besonderen Beitrag zur Entwicklung der Baukultur in Westfalen-Lippe leisten. Damit soll die Bedeutung der „Alltagsarchitektur“ und der Baukultur für die Identität der Städte, Dörfer und Gemeinden unterstrichen und eine verstärkte öffentliche Diskussion hierüber angeregt werden.
Quelle: Stadt Hemer