Meschede. Die Stadt Meschede will Chancen und Potenziale der Windkraft im Stadtgebiet unter die Lupe nehmen. Dazu wird die Stadtverwaltung dem Rat voraussichtlich im September ein Konzept zur Diskussion vorlegen, in dem es um Möglichkeiten geht, die Windkraft-Nutzung zu untersuchen. Bürgermeister Uli Hess: „Die Energiewende bietet auch für uns als Kommune große Chancen – gerade deshalb ist es wichtig, zielgerichtet und abgestimmt vorzugehen.“
Das gelte ganz besonders für die Windkraft. Hier müssten Schwerpunkt-Flächen festgelegt werden, so Uli Hess: „Es wird nicht auf jedem Hügel ein Windrad geben.“ Hintergrund: Der neue Windkraft-Erlass der NRW-Landesregierung eröffnet stärker als bisher die Möglichkeit, unter bestimmten Voraussetzungen auch Waldgebiete zur Nutzung der Windkraft in den Blick zu nehmen. Doch trotz des eindeutigen politischen Willens in Bund und Land, erneuerbare Energien zu fördern, gelten für die Umsetzung von Windkraft-Zonen hohe planerische und rechtliche Hürden, unterstreicht Bürgermeister Hess. So sei die direkte Nachbarschaft zu Ortschaften, Straßen und Stromleitungstrassen ebenso ein Ausschlusskriterium wie Aspekte des Natur- und Landschaftsschutzes, die beachtet werden müssen. „Bevor sich ein Windrad drehen kann, muss es zum Beispiel eine artenschutzrechtliche Untersuchung des Standorts geben“, so Uli Hess.
Und auch sonst gibt es Einschränkungen für mögliche Windkraft-Standorte: „Zum Beispiel müssen wir beachten, dass die Flächen mit Transporten erreicht werden können, die mehr als 50 Meter starre Länge aufweisen“, so das Stadtoberhaupt – Rotoren moderner Windkraft-Anlagen haben mittlerweile diese Ausmaße. Nicht das einzige Kriterium: Die so genannte „Windhöffigkeit“- also die Wirtschaftlichkeit – ist dabei ebenso wichtig wie mögliche ökologische Schutz-Funktionen des Waldes, die Geländeneigung, die Erschließungsmöglichkeit oder das Landschaftsbild. Uli Hess: „Das Stadtgebiet muss ergebnisoffen untersucht werden.“