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Wirtschaftlich magere Saison trotz über 90 Wintersporttagen

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Winterberg – Auf über 90 Saisontage kommt die Wintersport-Arena Sauerland – und noch immer dreht sich ein Lift. Diese angesichts des milden Winters erstaunlich hohe Zahl spiegelt jedoch nicht das wirtschaftliche Ergebnis wider. Viele Skigebiete hatten gar nicht oder nur wenige Tage öffnen können. Zufrieden ist in der Region niemand mit der Saison. Einen sowohl schneearmen als auch milden Winter haben die Skigebiete hinter sich gebracht.

Bereits Ende November drehte sich der erste Lift in der Region, ein echter Saisonstart ließ allerdings auf sich warten. Mangels frostiger Temperaturen konnten die Betreiber der Skigebiete ihre Beschneiungsanlagen kaum einsetzen und auch Neuschnee war Mangelware. Bis Anfang Januar kam das Kerngebiet auf 35 Saisontage am Stück. Wobei das Angebot allerdings auf ein bis fünf Lifte begrenzt war – und das nur in einem einzeigen Skigebiet. Somit stand in der ersten Hochsaison – den Weihnachtsferien – den Gästen nur ein sehr reduziertes Angebot zur Verfügung. Doch auch das ging langsam zur Neige.

19 Tage lange standen sämtliche Lifte still, bis am 25. Januar eine kurze Kältephase wieder einen Aufschwung einleitete. Drei Tage und Nächte mit tief kalten Temperaturen machten Schneeproduktion möglich – und die nutzten die beschneiten Skigebiete effektiv aus. Diese Wetterlage leitete mit rund 90 laufenden Liften das erste richtig gute Wintersportwochenende Ende Januar ein. Ein weiteres gutes Wochenende stand noch aus – bis das Angebot langsam wieder abnahm.

Foto: Wintersport-Arena Sauerland
Foto: Wintersport-Arena Sauerland

So stand zumindest in der zweiten Hochsaison im Februar ein Grundangebot bereit. Während der Karnevalstage und der niederländischen Krokusferien drehten sich zwischen 60 und 20 Lifte. Freundes des Frühlingsskilaufs nutzen zurzeit noch zwei Skipisten, erschlossen durch einen Lift. Mindestens eine Woche werden diese noch erhalten bleiben.

Die Liftbetreiber taten alles, um die wertvollen Schneereserven so lang wie möglich zu erhalten. Sorgfältige, ressourcenschonende Pistenpflege gehörte dazu. Aber auch ungewöhnliche Maßnahmen wie Zusammenschieben des Schnees auf öffentlichen Plätzen, der dann in die Skigebiete gefahren wurde, um ihn auf den Pisten zu verteilen.

Möglichkeiten dieser Art standen den Loipenskigebieten nicht zur Verfügung. So kamen die nordischen Wintersportler gerade mal auf 20 Saisontage. Am schönsten Wintersportwochenende waren mehr als 250 Loipenkilometer gespurt. Zum Vergleich im Vorjahr waren es 105 Tage mit alpinem Wintersport und 68 mit Langlauf. Das umfangreichste nordische Angebot umfasst 400 Loipenkilometer. Die kälteste Zeit war Ende November und Ende Januar. Die maximale Schneehöhe auf dem Kahlen Asten betrug 35 Zentimeter.

Das Phänomen dieses Winters: Er war nur in Europa so mild. Global gesehen lag er im ganz normalen Durchschnitt. Und in den USA und Kanada herrschte sogar Rekordkälte. Hierzulande allerdings ähnelte die zurückliegende Saison stark dem Winter 2006/2007, der Winter in dem der Orkan Kyrill der Region zusetzte. Er noch etwas milder, dafür aber ein wenig schneereicher war. Damals kamen die Skigebiete allenfalls auf 50 Saisontage. Winter dieser Art gib es immer wieder mal, weiß Diplom-Geograph Meinolf Pape, der seit Jahren ein ausführliches Wetter- und Klimamonitoring für die Region betreibt. „Dieser war leider sogar überfällig.“ Der aktuelle Winter sei der viertmildeste der vergangenen 60 Jahre gewesen. Noch milder waren neben dem Kyrillwinter der Winter 89/90. Sogar in der „guten alten Zeit“ gibt es Beispiele für fast schneefreie Winter. Ein solcher zeigte sich auch 74/75. Schon damals war es die ganze Saison über nie richtig kalt. „Wir gehen davon aus, dass die nächsten Winter wieder kälter und wirtschaftlich erfolgreicher sind.“

Nur aufgrund leistungsstarker Beschneiungsanlagen war das Angebot überhaupt möglich. „Das zeigt, dass die Investition unserer Liftbetreiber in den Ausbau der Beschneiung gut und richtig war“, betont Michael Beckmann. Die Finanzierungsmodelle sind mittelfristig angelegt. Mindestens noch 20 oder 30 Jahre werde in der Region Wintersport möglich sein. „Bis dahin sind die Anlagen finanziert und die Maßnahmen zum Ausbau der ‚Grünen Saison‘, die wir seit Jahren vorantreiben werden greifen“, ist sich der Vorsitzende der Wintersport-Arena Sauerland sicher.

Eine ausführliche Auswertung der Statistiken liefert die Wintersport-Arena Sauerland Mitte April verbunden mit einem detaillierten Ausblick auf die Planungen im Rahmen des Masterplans 2.0.

Foto: Wintersport-Arena Sauerland
Foto: Wintersport-Arena Sauerland
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