Olsberg – Man wolle, so brachte es Bürgermeister Wolfgang Fischer auf den Punkt, einen Mehrwert für Grundstückseigentümer, Geschäftsinhaber und die gesamte Bürgerschaft erzeugen – und zwar in Form von einem Plus an Aufenthaltsqualität, einem ansprechenden Erscheinungsbild und hoher Funktionalität für Fußgänger, Radler und Autofahrer: Schritt für Schritt wird in den kommenden Jahren die Olsberger Innenstadt weiterentwickelt.
Dabei will die Stadt Olsberg alle beteiligten Akteure in den Prozess zur Stadterneuerung einbeziehen. Ein erster Schritt wurde jetzt gemacht: In einem Info-Abend stellte das Team der Stadtverwaltung gemeinsam mit den beteiligten Fachplanern den bisherigen Stand der Planungen vor. Rund 150 Bürgerinnen und Bürger waren dazu ins Haus des Gastes gekommen.
Dabei wurde deutlich, dass es in den kommenden Jahren grundlegende Änderungen in der Kernstadt geben wird – aber auch, dass die Bürgerinnen und Bürger viele Chancen haben werden, sich mit eigenen Ideen und Wünschen in diesen Prozess mit einzubringen. Denn viele Fragen zu konkreten Details, die aus der Bürgerschaft gestellt wurden, konnten die Verantwortlichen (noch) nicht beantworten – weil es eben noch keine Ausführungsplanungen gibt. Gerade hier sollen Anwohner, Einzelhändler oder Grundstücksbesitzer „ein Wort mitreden“ – mehr als einmal wurden sie deshalb an diesem Abend eingeladen, diese Möglichkeit auch zu nutzen: „Wir kommen dafür auf Sie zu“, betonte Bürgermeister Wolfgang Fischer.
Carsten Lang vom Büro WoltersPartner stellte zunächst den Rahmenplan vor, der in den vergangenen Jahren einen neuen Zuschnitt erfahren hat. So sind zum Beispiel der Bereich um das ehemalige Krankenhaus Olsberg und Vorschläge für die Grünflächen neu mit hinzugekommen. Dies sei eine Voraussetzung, um Lösungen zu finden, um die Innenstadt in ihrer Gesamtheit weiterzuentwickeln – etwa mit einer „Grünachse“ von der Schule an zur Ruhraue bis zum Kurpark Dr. Grüne oder neuen Ideen für die Sachsenecke als Wohnquartier. Ziel sei, so Carsten Lang, „dass das Leben in seiner Gesamtheit im Ortskern verbessert und attraktiver wird.“
Ein Bestandteil: Der Generationenpark am AquaOlsberg. Oft werde dieser Bereich als einfacher Spielplatz missverstanden, so Hubertus Schulte, Leiter des Fachbereichs Bauen und Stadtentwicklung: „Aber es ist viel mehr.“ Es gehe um Aufenthalts- und Aktivitätsbereiche mit vielen Verknüpfungen nach Olsberg – etwa für Menschen ohne und mit Behinderung, für Junge und Ältere. Dabei sollen Elemente aus der Kneippschen Lehre ebenso aufgenommen werden wie das Element Wasser oder Fitness-Angebote für Erwachsene. „Treffpunkt und Integration für verschiedene Generationen“ – so beschreibt Hubertus Schulte das Ziel.
Mehr Aufenthaltsqualität – dies soll auch für verschiedenste Bereiche in Olsberg gelten: Auf der Ruhrstraße bekommen Radfahrer und Fußgänger mehr Platz; der Markt wird umgestaltet und erhält mehr Freifläche, die Kreisverkehre sollen Wartezeiten auf der Straße verkürzen. Gerade zur Umgestaltung des Straßenraums gab es kritische Fragen. Auch künftig werde die Ortsdurchfahrt für Lkw passierbar bleiben, wenn diese nicht die Umgehungsstraße nutzen können, so Planer Jörg Kotthoff. Fragen, ob die Kreisverkehre bei Fahrfehlern von Lkw-Fahrern nicht touchiert werden können, wies er zurück: „Klar kann das passieren – genauso wie in normalen Kurven und Kreuzungsbereichen.“
Bürgermeister Wolfgang Fischer kündigte an, dass es weitere Bürgerbeteiligungen und insbesondere Einzelgespräche mit Anliegern geben werde, um offene Fragen zu klären: „Alle Akteure werden in diesen Stadterneuerungsprozess einbezogen.“ Die aktuellen Planungen können Interessierte ab sofort auf der Homepage der Stadt Olsberg unter www.olsberg.de einsehen; zudem hängen sie im 2. Obergeschoss des Rathauses in gedruckter Form aus. Gerne steht das Team des Fachbereichs Bauen und Stadtentwicklung nach Absprache auch für persönliche Gespräche bereit – „bringen Sie Ihre Ideen ein“, lädt Bürgermeister Wolfgang Fischer die Bürgerschaft ein.