Neunkirchen – Die Gemeinde Neunkirchen macht sich stark in Sachen Gesundheit und informiert über ihre Notfalldose. Das Ärztezentrum in der Ortsmitte stellt die medizinische Versorgung vor Ort auf viele Jahre sicher. Viele Physiotherapeuten, Heilpraktiker und Einzelhändler, deren Themenschwerpunkt im Gesundheitssektor liegt, sind in Neunkirchen tätig.
Notfalldose – für alle Fälle
Nun wird der Service für die Bürgerinnen und Bürger von Seiten der Gemeindeverwaltung noch um zwei Angebote erweitert: um Notfallpass und Notfalldose. Hintergrund für die Notfalldose ist im Grunde eine gesellschaftliche Entwicklung: Viele alte Menschen leben alleine. In Neunkirchen sind es 89 Prozent. Im Alltag wirft dies meist keine Probleme auf, das kann sich jedoch ändern, wenn ein Unfall oder eine Krankheit den Einsatz von Notärzten erfordert. Welche Medikamente benötigt der Patient? Wo sind die Angehörigen zu erreichen? Wer ist der Hausarzt? Existiert eine Vorsorgevollmacht? Die Rettungssanitäter und Ärzte stehen im Ernstfall vielen Fragen gegenüber, auf die sie – je nach Zustand –vom Patienten selbst keine Antwort mehr erwarten können.
Die Notfalldose bietet eine einfache und effiziente Möglichkeit, alle wichtigen Patientendaten zu bündeln und zugänglich zu machen. Darüber informierten jetzt Neunkirchens Bürgermeister Bernhard Baumann und die Leiterin der Senioren-Service-Stelle Bettina Großhaus-Lutz. Die Notfalldose enthält ein Infoblatt, auf dem alle relevanten Daten eingetragen werden können. Dose samt Inhalt kommt anschließend in den Kühlschrank – ein Ort, der in jedem Haushalt vorhanden und leicht zu finden ist.
Zwei Aufkleber informieren den Retter, dass die kranke oder verunfallte Person über eine Notfalldose verfügt. Der erste Aufkleber wird am Rahmen der Haus- oder Wohnungstür fixiert. Für Notarzt oder Sanitäter der Hinweis, dass im Kühlschrank alle wichtigen Patienteninfos warten. Auch der Kühlschrank wird mit einem Aufkleber markiert, so kann die Einbauvariante schnell erkannt werden. „Der Retter kann sich so schnell einen Überblick verschaffen und handeln, ohne viel Zeit zu verlieren“, erklärt Bürgermeister Bernhard Baumann.
Die Volksbank Siegerland hatte dank ihrer finanziellen Unterstützung die Anschaffung der Notfalldosen möglich gemacht. Trotz leerer Haushaltskassen können sie kostenfrei abgegeben werden.
Doch nicht nur Senioren können von dem Angebot der Gemeindeverwaltung profitieren. In Zusammenarbeit mit der Audi BKK wurde zudem ein Notfallausweis für alle Bürgerinnen und Bürger entwickelt. Schließlich kann auch dem Schulkind, dem Sportler im Wald oder dem Kollegen am Arbeitsplatz ganz plötzlich etwas Unvorhergesehenes passieren, insbesondere dann, wenn die Person bereits eine Vorerkrankung hat. In dem scheckkartengroßen Heftchen, dass die Audi BKK erstmalig für Neunkirchen hat drucken lassen, ist Platz für alle wichtigen Infos: Blutgruppe, Impfungen, Allergien und die eingenommenen Medikamente können hier eingetragen werden. Ebenso wie das Infoblatt in der Notfalldose kann der Retter sich dank Notfallausweis einen schnellen Überblick verschaffen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Die Notfallpässe fürs Portmonee liegen an der Rathauspforte und im Gesundheitszentrum der Audi BKK aus. Als Bindeglied zwischen Gemeindeverwaltung und Senioren wird sich Bettina Großhaus-Lutz um die Verteilung der Notfalldosen kümmern. „In den nächsten Wochen werde ich alle Seniorenrunden besuchen und dort über die Notfalldosen informieren. Auch bei der Gesundheitswoche vom 20. bis 24. März werden die Dosen ausgegeben. Neunkirchener Bürgerinnen und Bürger ab 65 erhalten die Dosen zudem in der Senioren-Service-Stelle sowie in der Praxis von Dr. Frank Lohmar.
Der Impuls für die Notfalldose war aus der Bevölkerung gekommen. Dank einer engagierten Seniorenberaterin und den beiden Sponsoren Volksbank Siegerland und Audi BKK kann die Gemeindeverwaltung Notfalldose und Notfallpass nach nur kurzer Vorlaufzeit anbieten und so ihrem Gesundheitsimage nachkommen.