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Barocke Flötenmusik ist das pralle Leben: Wenn Dorothee Oberlinger spielt, dann singt und seufzt es, frohlockt und klagt, sprudelt und kullert, da wird im Garten barocker Rhetorik geerntet, stellen sich szenische Bilder ein.
Werke von Giovanni Battista Fontana, William Byrd, Jacob van Eyck, Giuseppe Sammartini, Signore Detri, Jaques “Le Romain” Hotteterre, Marin Marais und Johann Sebastian Bach stehen beim Konzert am Mittwoch, 28. November, um 20 Uhr im Schloss Heessen auf dem Programm. Wie lebendig und rhythmisch, wie lyrisch und zart Blockflöte und Cembalo klingen können, wie hinreißend agil, stellt das Duo Dorothee Oberlinger und Alexander Puliaev an diesem Abend eindrucksvoll unter Beweis.
1969 in Aachen geboren, studierte Oberlinger Blockflöte in Köln, Amsterdam und Mailand. 1997 debütierte sie beim internationalen Wettbewerb der Society of Recorder Player, “Moeck”, in Großbritannien, wo sie gleich den ersten Preis errang und anschließend ein Konzert in der Londoner Wigmore Hall gab. Seitdem ist sie regelmäßig bei großen Festivals und Konzertreihen in Europa, Amerika und Asien zu Gast, gefragte Solistin wie Ensemblespielerin, u. a. bei dem von ihr gegründeten Ensemble 1700, der Musica Antiqua Köln, den Senatori de la Gioiosa Marca und dem London Baroqe. Neben ihrer intensiven Beschäftigung mit der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts widmet sie sich daneben auch immer wieder gern der zeitgenössischen Musik.
Warum sie die Blockflöte so sehr liebt, kann Dorothee Oberlinger plausibel begründen: “Sie ermöglicht diesen direkten Ansatz, die direkte Artikulation wie beim Gesang, den direkten Kontakt zum Körper, da ist kein Rohblatt dazwischen.” Und “sie kann ein sehr expressives, dynamisches Instrument sein – wenn man es richtig spielt.” Ihre umwerfende Spielfreude und ihr hochvirtuoses Spiel brachte Oberlinger als “Instrumentalistin des Jahres” den ECHO Klassik 2008 ein. Seit 2004 ist sie Professorin an der Universität Mozarteum Salzburg, wo sie das dortige Institut für Alte Musik leitet und seit 2009 auch Intendantin der traditionsreichen Arolser Barockfestspiele.
Alexander Puliaev wurde 1962 in St. Petersburg geboren und bekam als Sechsjähriger den ersten Klavierunterricht. 1985 schloss er sein Klavierstudium am Moskauer Konservatorium erfolgreich ab, war einige Zeit als Solist und Kammermusiker unterwegs, bevor er seine Studien am Sweelinck Conservatorium in Amsterdam – Cembalo und Hammerflügel – fortsetze. 1993 wurde er beim Internationalen Cembalowettbewerb in Warschau Preisträger.
Seit 1998 lebt Puliaev in Deutschland, ist Kammermusik- und Cembalo-Dozent der Kölner Musikhochschule.
Als Solist wie als Kammermusiker ist er international gefragt und hat bereits mit Dirigenten wie Peter Schreier, Ivor Bolton, Marcus Creed und Christoph Spering zusammengearbeitet. Im kammermusikalischen Bereich bestehen Partnerschaften mit Dorothee Oberlinger, Anton Steck, Hille Perl, Christoph Mayer, Vittorio Ghielmi, Ensemble 1700, Kontraste Köln, Concerto Köln und dem Neuen Orchester Köln.
Außerdem tritt Alexander Puliaev regelmäßig bei den internationalen Musikfestivals in aller Welt auf, z. B. in Nantes und Tokio, beim Schleswig-Holstein Musik-Festival, der Festa da Musica in Lissabon, den Stockstädter Musiktagen, den Arolser Barock-Festspielen und der Banchetto Musicale in Vilnius.