Olsberg. Das Interesse an einer Nutzung der Windkraft im Olsberger Stadtgebiet ist groß – die rechtlichen und technischen Vorgaben aber setzen dem Bau von Windrädern enge Grenzen:
Das wurde jetzt in der jüngsten Sitzung des Olsberger Stadtrats deutlich – ebenso wie die Tatsache, dass die Stadt Olsberg weiter auf den engen Dialog mit Windkraft-Interessierten und Bürgerschaft setzt. Hubertus Schulte, Leiter des Fachbereichs Bauen und Stadtentwicklung, informierte die Ratsmitglieder über den aktuellen Sachstand „rund ums Windrad“.
Hintergrund: Auf Initiative von Grundstücksbesitzern und interessierten Projektierern haben der Landesbetrieb Wald und Holz NRW sowie die Untere Landschaftsbehörde des HSK mögliche Windkraft-Flächen „unter die Lupe“ genommen. Ergebnis: Die Fachbehörden sehen zahlreiche Areale durchaus kritisch – zum einen aus Gründen des Naturschutzes, zum anderen mit Blick auf das Landschaftsbild.
Besonders Planungen des Hochsauerlandkreises, zahlreiche Höhenzüge des Kreisgebietes aus Gründen des Landschaftsbildes zu Tabuflächen zu erklären, stießen bei Stadtverwaltung und Ratsmitgliedern auf Kritik. Zwar seien die HSK-Pläne zunächst einmal wieder zurückgezogen worden, so Bürgermeister Wolfgang Fischer: „Aber wenn der Windkraft in NRW Vorrang gegeben werden soll, dann sind diese Planungen nicht dienlich.“ Zumal das Landschaftsbild eher eine Sache der persönlichen Einschätzung sei und weniger ein „hartes Kriterium“, so das Stadtoberhaupt: „Anlagen von solch einer Größe werden sich nun einmal nicht verstecken lassen können.“ Auch die Vertreter der Ratsfraktionen übten Kritik an der Kreisverwaltung – Karl-Heinz Weigand, Fraktionschef von Bündnis 90/Die Grünen: „Eine Energiewende in der Region ist so nicht möglich.“ Bis zum Jahresende, so die Erwartung der Stadtverwaltung, soll klar sein, wie der Hochsauerlandkreis sich in Sachen Windkraft positioniert – die Stadt Olsberg stehe dabei für einen Dialog bereit.
Ergebnis der bisherigen Gespräche mit den Fachbehörden: Besonders für die potenziellen Windkraft-Bereiche Antfeld, Westhelle/Scheltenberg und Mannstein sowie Altenfeld gibt es bislang keine negativen Einschätzungen aus forstlicher sowie naturschutzfachlicher Sicht. Doch auch für die anderen möglichen Flächen möchte die Stadt Olsberg zum jetzigen Zeitpunkt „das Buch nicht schließen“: Einstimmig hat der Stadtrat beschlossen, dass für mögliche Flächen eine Artenschutzprognose, eine Immissionsprognose sowie der Nachweis über die wegemäßige Erschließung erarbeitet werden sollen – eine Aufgabe, die man bei den Grundstücksbesitzern und Investoren sieht. Hubertus Schulte: „Hier können die Eigentümer und Projektierer nun Farbe bekennen, ob sie weitermachen wollen.“ Auch die Stadt Olsberg selbst wird ihre Tabuflächenanalyse weiterentwickeln – Bürgermeister Fischer: „Wir stehen für ein offenes und transparentes Verfahren.“
Weitere Informationen rund um Tabuflächenanalyse sowie Windkraft-Planungen finden Interessierte auch auf der Homepage der Stadt Olsberg unter www.olsberg.de (Bereich Bauen und Stadtentwicklung) im Internet.
Quelle: Stadt Olsberg