Neunkirchen – Beim landesweiten Wettbewerb um einen Fußverkehrs-Check hat die Gemeindeverwaltung Neunkirchen vom Zukunftsnetz Mobilität NRW den Zuschlag erhalten. Bürgermeister Dr. Baumann und Mobilitätsmanagerin Sylvia P. Heinz freuen sich über den Zuschlag der Förderung: „Im vergangenen Jahr bei der Erarbeitung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes hat das Ministerium uns die Hausaufgabe ins Heft geschrieben, dem Fußverkehr in der Ortsmitte ein besonderes Augenmerk zu schenken. Da kam uns der neuerliche Wettbewerbsaufruf sehr recht. Wir freuen uns besonders, dass wir als eine von zwölf Kommunen in NRW ausgewählt wurden.“
Mithilfe eines umfassenden Programms und professioneller Begleitung rückt nun der Fußverkehr in den Fokus. Ziel des Checks ist es, für die Belange des Fußgängers zu sensibilisieren und gemeinsam mit den Bürgern mögliche Verbesserungsmöglichkeiten herauszuarbeiten.
Vom Kind bis zum Senioren
Bürgerinnen und Bürger sind explizit eingeladen, sich zu beteiligen – vom Kind bis zum Senioren. Gemeinsam mit Verwaltung, Politik und Verbänden sollen beim Fußverkehrs-Check die Belange der Fußgänger in Neunkirchen diskutiert werden: Welche Probleme gibt es, wo kann man gut und sicher zu Fuß gehen, wo stören parkende Autos, wo haben die Gehwege unzureichende Qualität, wo könnte ein Fußgängerüberweg (Zebrastreifen) beim Queren einer Straße helfen?
Für die fachliche Umsetzung in der Gemeinde ist der Fachbereich Bauen und Umwelt zuständig. Fachbereichsleiter Martin Reinschmidt und Stadtplaner Claas van der Zwaag werden den Prozess begleiten. Dabei wird die Mobilität als eine Aufgabe der Gesamtverwaltung gesehen. Daher werden auch andere Abteilungen interdisziplinär fachlich mitarbeiten.
Martin Reinschmidt: „Schwerpunkt des Projekts in Neunkirchen wird das Sichtbarmachen der Fußwege in der Ortsmitte sein. Außerdem ist es der Gemeinde ein Anliegen, die Fußwege sicher und zukünftig barriereärmer zu gestalten. Hier möchten wir besonderes auf die Anforderungen von Senioren, Menschen mit Handicap und Kindern eingehen.“
Zeitgleich beginnt in Kürze auch die Erarbeitung eines Kommunalen Mobilitätskonzepts. Da passt es hervorragend, dass eines der angestrebten Ziele die Stärkung des Umweltverbundes ist. Radfahren, die Nutzung des ÖPNV und Zufußgehen sollen also in Zukunft im Bereich der Gemeinde besonders gestärkt und gefördert werden. Dazu passt der Baustein „Fußverkehrs-Check“ sehr gut.
Begehungen als Kernstück
Fußverkehrs-Checks sind ein Angebot des „Zukunftsnetz Mobilität NRW“, dem landesweiten Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilitätsentwicklung. Die bewährte Methode enthält mehrere Bausteine. Begehungen sind das Kernstück – sie geben den Teilnehmenden vor Ort die Gelegenheit, Probleme und Sichtweisen auszutauschen und neue Lösungsansätze und Ideen zu diskutieren. Es folgt eine Stärken-Schwächen-Analyse sowie die Erstellung eines Maßnahmenplans mit Prioritäten, die gemeinsam von Bürgern und Experten erarbeitet werden. So können Kreise, Städte und Gemeinden die umweltfreundlichste aller Fortbewegungsarten fördern und letztendlich auch die Lebensqualität für ihre Bürgerinnen und Bürger verbessern.
Handlungsempfehlung zum Abschluss des Fußverkehrs-Checks
Die verschiedenen Etappen des Fußverkehrs-Checks werden vom Planungsbüro Planersocietät aus Dortmund begleitet, das die Veranstaltungen moderiert, die Themen bündelt und die Ergebnisse zusammenfasst. Aus den Ergebnissen erarbeitet das Planungsbüro außerdem eine Handlungsempfehlung für Neunkirchen.
Land NRW übernimmt die Finanzierung
Die Kosten für die Fußverkehrs-Checks werden zu 100 Prozent vom Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen übernommen. Detaillierte Informationen zum Wettbewerb Fußverkehrs-Checks NRW 2020 finden Sie hier.
Gewinner des Fußverkehrs-Checks 2020
Gemeinde Neunkirchen (Siegen-Wittgenstein)
Stadt Bünde (Kreis Herford)
Stadt Detmold (Kreis Lippe)
Stadt Düsseldorf
Stadt Ennigerloh (Kreis Warendorf)
Stadt Höxter (Kreis Höxter)
Gemeinde Kreuzau (Kreis Düren)
Stadt Lüdenscheid (Märkischer Kreis)
Stadt Pulheim (Rhein-Erft-Kreis)
Stadt Remscheid
Stadt Rheine (Kreis Steinfurt)
Stadt Wetter (Ennepe-Ruhr-Kreis)
Quelle: Gemeinde Neunkirchen