Siegen – Eine über 600-Menschen starke Gruppe hilfsbereiter Siegerländer hat sich in Zeiten von COVID-19 für solidarische Nachbarschaftshilfe zusammengeschlossen. „Das Immunsystem Einzelner mag schwach sein. Aber unser gesellschaftliches Immunsystem ist die Solidarität. Und dieses System ist sehr stark!“ Unter diesem Leitspruch hat sich eine Gruppe Siegerländer unter dem Namen Solidarität und Nachbarschaft (kurz SoliNa) zusammengeschlossen. „Wir möchten in herausfordernden Zeiten von Panikmache und Hamsterkäufen eine Gegenkultur entwickeln, ein Zeichen für gesellschaftliche Solidarität setzen und in der Bevölkerung ein Bewusstsein für dringend benötigte Nachbarschaftshilfe schaffen“, erklärte Gruppensprecher Mohammad Eibo aus Geisweid.
Drei Initiativen aus hilfsbereiten Frauen und Männern haben sich kurzerhand am vergangenen Wochenende vereinigt, um gemeinsam an einem Strang zu ziehen. So ist ein Netzwerk von über 300 hilfsbereiten Siegerländern entstanden. Eibo weiter: „Wir möchten die Aufmerksamkeit auf die hilfsbedürftigen Menschen und Risikopersonen lenken und alle gesunden Mitmenschen dazu aufrufen, in der eigenen Nachbarschaft älteren Menschen unter Berücksichtigung der dringend notwendigen Schutzmaßnahmen, Hilfsangebote zu unterbreiten.“
In erster Linie geht es darum, allen potenziellen freiwilligen Helfern Strukturen und öffentlichkeitswirksames Informationsmaterial wie beispielsweise Aufhängzettel und Helferhinweise an die Hand zu geben, um in der eigenen Nachbarschaft auf die Hilfsangebote initiieren zu können. Darüber hinaus möchte die SoliNa-Gruppe als Notfalldienst für hilfsbedürftige Menschen, in deren unmittelbarer Wohngegend es keine aktive Nachbarschaftshilfe gibt, fungieren.
Das Erledigen von Einkäufen, das Besorgen von Medikamenten und weitere Botengänge oder das Gassigehen mit Hunden wird dabei völlig unentgeltlich angeboten. Die Schutzmaßnahmen spielen hierbei die wichtigste Rolle: „Uns ist bewusst, dass der Schutz vor dem COVID-19 ein sehr sensibles Thema ist, das höchste Priorität haben muss. Deshalb haben wir uns mit dem Gesundheitsamt abgestimmt und befolgen selbstverständlich die Empfehlungen des Robert Koch Instituts. Durch das Tragen von Handschuhen wollen wir beispielsweise Schmierinfektionen vorbeugen“, benannte Gruppensprecherin Jessica Rae Eaves aus Siegen nur eine der vielen vorausschauenden Sicherheitsmaßnahmen.
Kontaktmöglichkeiten für potenzielle Helfer und Hilfesuchende bietet die Gruppe telefonisch unter 0170/6768713, per Mail unter solina.siegen@gmail.com oder über die Social Media-Kanäle. Wichtig: Menschen, die in den vergangenen zwei Wochen aus einem Risikogebiet zurückgekommen sind, sind für diese Hilfe vorerst nicht geeignet. „Wir möchten in dieser schwierigen Zeit auch wieder etwas Optimismus und Mut verbreiten. Alle Mitglieder unserer Gruppe teilen eine tiefe Überzeugung. Eine solidarische Gesellschaft übersteht jede Krise. Gemeinsam sind wir stark“, verdeutlichte Eaves die Motivation der SoliNa-Gruppe. Weitere Informationen zu der Gruppe gibt es auf Facebook und Instagram unter Solidarität und Nachbarschaft (SoliNa).
Quelle: Solidarität und Nachbarschaft (SoliNa)