Siegen – Wird ein Familienmitglied zum Pflegefall entstehen für Pflegende eine Vielzahl an Problemen und Herausforderungen. Neben der Versorgung des zu pflegenden Angehörigen müssen Pflegende viele gesetzliche und versicherungstechnische Bestimmungen kennen und bewältigen und dabei eine Vielzahl an Informationen verarbeiten. Das ist mit der Berufstätigkeit oft nur schwer vereinbar. Private und berufliche Einschränkungen sind dann die Folge.
Das Landesprogramm „Vereinbarkeit von Beruf & Pflege“ möchte mit der Qualifizierung von Ansprechpersonen am Arbeitsplatz die Unterstützung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhöhen, die neben ihrer Arbeit Angehörige pflegen. Am Mittwoch, 8. Februar sind in diesem Rahmen die ersten Pflege-Guides in der Region qualifiziert worden. Ein betrieblicher Pflege-Guide ist nicht nur die erste Ansprechperson im Unternehmen beim Thema Pflege und Beruf, er stellt darüber hinaus Informationen zum Thema bereit, gibt Orientierung und vermittelt zwischen Arbeitgeber und Beschäftigtem, um gemeinsam an individuellen Lösungen zu arbeiten.
Bei der zweieinhalbtägigen Qualifizierungsreihe erhielten Beschäftigte von den Referentinnen der „Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung“ in Olpe (kefb) einen Überblick über rechtliche Bestimmungen und konnten sich über verschiedene pflegebezogene Themen austauschen. Die Teilnehmerinnen des ersten regionalen Durchganges haben jetzt Ihre Zertifikate erhalten. Eine weitere Qualifizierungsreihe zum Pflege-Guide ist vom 11. Juli bis zum 13. Juli 2023 geplant.
„Unzufriedenheit entsteht, wenn das Gefühl um sich greift, dass man Niemandem und auch sich selbst nicht mehr gerecht werden kann und sich mit den Sorgen allein gelassen fühlt. Gut, wenn dann Kollegen und Vorgesetzte mit einem offenen Ohr, Verständnis, dem nötigen Wissen und Einfühlungsvermögen da sind. Hier setzt die Qualifizierung der Pflege-Guides an“, sagt Melanie Schreier, von der Regionalagentur der Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe. Die Regionalagentur ist die Verbindungsstelle des nordrhein-westfälischen Arbeitsministeriums mit der Region und dementsprechend Anlaufstelle für verschiedene Förderprogramme des Landes.
Quelle: Kreis Siegen-Wittgenstein