Ausbildung SüdwestfalenSiegen

Internationale Pflegeschule: Auswahlprozess der Auszubildenden ist abgeschlossen

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Siegen – Der Kreis Siegen-Wittgenstein etabliert eine „Internationale Pflegeschule“ – dieses Konzept ist bisher einzigartig in NRW. Knapp 50 Bewerbungen sind für die Internationale Pflegeschule eingegangen. Die Vorstellungsgespräche mit den Bewerberinnen und Bewerbern haben jetzt stattgefunden und der Auswahlprozess ist abgeschlossen. Ab dem 1. April werden 23 junge Menschen aus Vietnam, 21 Frauen und zwei Männer, mit der Ausbildung im Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe Südwestfalen (BiGS) starten. Neben dem theoretischen Unterricht im BiGS werden die Azubis für den praktischen Teil der Ausbildung in den Trägerkliniken der Internationalen Pflegeschule eingesetzt: Neun Auszubildende im Klinikum Siegen, neun weitere bei der Marien Gesellschaft Siegen und fünf Auszubildende in der DRK-Kinderklinik.

„Mit der Internationalen Pflegeschule möchten wir den Fachkräftemangel in den Pflegeberufen bei uns in Siegen-Wittgenstein abmildern“, sagt Landrat Andreas Müller. „Zwangsläufig wird es in Zukunft immer mehr Menschen im Rentenalter und immer weniger Erwerbstätige geben – daher sind wir auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. Ich freue mich, dass die Internationale Pflegeschule in diesem Jahr in die konkrete Umsetzung startet.“

Die künftigen Azubis haben als Sprachenschüler in Vietnam Deutsch gelernt. In der Sprachenschule wurden sie u.a. mithilfe von Online-Informationen sowie eines Flyers auf das Angebot der Internationalen Pflegeschule, den Ausbildungsweg und die Region Siegen-Wittgenstein aufmerksam gemacht. Für eine Bewerbung war Deutsch auf Sprachenniveau B1 Voraussetzung. Die Bewerberinnen und Bewerber haben sich mit Lebenslauf und Motivationsschreiben vorgestellt. „Die Anzahl der Bewerbungen hat uns positiv überrascht und wir freuen uns sehr, dass wir hoch motivierte Auszubildende für die Internationale Pflegeschule gewinnen konnten“, sagt Thomas Wüst, Sozialdezernent des Kreises.

Die Bewerbungsgespräche fanden online statt. „Die Ausbildungsverträge wurden jeweils von den Trägerkliniken ausgestellt und unterzeichnet. Die Originalverträge haben die Azubis in Vietnam, denn sie sind wesentliche Voraussetzung, um ein Visum für Deutschland erhalten zu können“, so Wüst.

Nach ihrer Ankunft im April wird für die neuen Azubis zunächst der Spracherwerb weiter im Fokus stehen. Um Deutsch auf Sprachniveau B2 zu erlernen, sollen sie unter anderem wöchentlich ihre Sprachkenntnisse am Berufskolleg AHS vertiefen. Zusätzlich haben sie im ersten Ausbildungsjahr die Möglichkeit, die Sprachenplattform „DiCognita“ zu nutzen. Die Plattform ist speziell auf die pflegefachliche und pflegesprachliche Integration von ausländischen Pflegekräften ausgerichtet und unterstützt bei Verständnisproblemen.

Ein Mitarbeiter des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Siegen-Wittgenstein (KI), kümmert sich schon jetzt um die Auszubildenden: Dreimal pro Woche begleitet er online einen „B1 plus-Kurs“, bei dem die Azubis ihre Deutschkenntnisse erweitern. Sind die Auszubildenden im Kreis angekommen, wird das KI weiter Unterstützung bei der Integration leisten.

Aktuell steht bei den Projektpartnern die Akquise und Ausstattung von Wohnraum für die Auszubildenden ganz oben auf der To-Do-Liste. Auch wichtige Dinge für den Alltag wie die Einrichtung eines Bankkontos oder der Abschluss einer Krankenversicherung für die Auszubildenden werden auf den Weg gebracht. Zudem laufen die Vorbereitungen für ein integratives Welcome-Programm.

In der Internationalen Pflegeschule werden Fachkräfte aus dem Ausland sowohl für die Alten- als auch die Krankenpflege – stationär wie ambulant – ausgebildet werden. Partner des Projektes sind der Kreis Siegen-Wittgenstein, das BiGS, dessen Trägerkliniken und seine Kooperationspartner. Zudem ist das Kommunale Integrationszentrum des Kreises eng mit eingebunden. Erstes Partnerland ist Vietnam, weitere können folgen. Dabei ist es für die Projektpartner wichtig, dass in den Partnerländern keine zusätzlichen Probleme durch das Anwerben der jungen Leute entstehen.

Quelle: Kreis Siegen-Wittgenstein

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