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Warnstreiks heute, 07.10.2020, im öffentlichen Dienst

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Siegen – Nachdem die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst am 19. und 20. September 2020 in Potsdam auch in der zweiten von drei vereinbarten Verhandlungsrunden kein Angebot abgegeben haben, wird es auch in Siegen zu ersten Warnstreiks kommen. Zu dem betriebsnahen Warnstreik sind alle Tarifbeschäftigten, Auszubildenden und Praktikant*innen bei der Stadt Siegen und der ESi GmbH aufgerufen.

„Gestern wurde applaudiert – und heute zeigen die Arbeitgeber ihr wahres Gesicht“, kritisierte Gabriele Schmidt, Landesbezirksleiterin ver.di NRW, das Verhalten der Arbeitgeber. „Wir können nicht hinnehmen, dass die Kosten der Pandemie zu Lasten der Beschäftigten gehen sollen. Das geht nicht! Menschen in systemrelevanten Berufen haben den Laden am Laufen gehalten und es ist deutlich geworden, dass der öffentliche Dienst unverzichtbar ist. Jetzt immer noch kein Angebot vorzulegen, zeugt nicht von Wertschätzung gegenüber den stark belasteten Beschäftigten. Unsere Antwort lautet: Warnstreiks“, erklärte Schmidt.

Die Beschäftigten der Stadt Siegen und der ESi GmbH (Entsorgungsbetrieb) treffen sich am Mittwoch, 07.10.2020 ab 07:00 Uhr vor dem Betriebsgelände der ESi Siegen, Goldammerweg 30, 57080 Siegen und werden ab ca. 08:00 Uhr, im Rahmen eines kurzen Demonstrationszuges, in die Boneyard Skatehalle des CCS – Calvary Chapel Siegen, An der Siegtalbrücke 10, 57080 Siegen aufbrechen. Dort findet ab ca. 8:30 Uhr eine Abschlusskundgebung statt.

Eine dritte und bisher letzte Verhandlungsrunde ist ab dem 22. Oktober geplant. Betroffen sind von den Verhandlungen beispielsweise Beschäftigte in kommunalen Kliniken, Seniorenzentren und Kindertagesstätten, bei der Müllabfuhr, den Sparkassen, den Städten, Gemeinden und Landkreisen, bei der Agentur für Arbeit sowie den Jobcentern und vielen anderen Dienststellen und Einrichtungen des Bundes wie dem Zoll oder der Rentenversicherung.

ver.di fordert für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen unter anderem eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent bzw. einen Mindestbetrag von 150 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 100 Euro monatlich angehoben werden.

Erwartet wird die Ost-West-Angleichung der Arbeitszeit. Darüber hinaus soll das Thema der Entlastung der Beschäftigten in den Tarifverhandlungen behandelt werden. Die besonderen Themen des Gesundheitswesens und der Pflege sollen an einem eigenen Verhandlungstisch eingebracht werden. Das Ergebnis soll später zeit- und inhaltsgleich auf Beamt*innen übertragen werden.

Quelle: ver.di Südwestfalen

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