Hilchenbach – Zum fünften Mal bot die Senioren-Service-Stelle der Stadt Hilchenbach einen Informations- und Erlebnistag für Herren ab 60 plus an, welcher sich wachsender Beliebtheit erfreut.
Im letzten Jahr wurde das Internatsmuseum und die Stiftskirche des Gymnasiums Stift Keppel in Allenbach und die Firma Eisenbau Krämer GmbH in Dahlbruch besichtigt.
In diesem Jahr ging es hoch hinaus, auf über 640 m über NN, ganz in die Natur. 43 Wanderer trafen sich an einem sonnigen Junimorgen auf dem Parkplatz Ederquelle, gelegen an der Eisenstraße L 722 in Nähe des Forsthauses Hohenroth.
Klaus Pape, Ranger des Landesbetriebes Wald und Holz NRW, führte die Frühaufsteher unter anderem entlang der Kohlenstraße und des Kyrill-Pfades vorbei an der Ederquelle. Er wies auf den Ederbruch hin. Ein lichter Wald mit wenig standfesten Bäumen und vielen Moosen. „Davon gibt es mehr als 50 Arten“, wusste der Mann des Waldes zu berichten. Besonders die Torfmoose mit ihren ausgedehnten Polstern schützen durch ihre große Regenrückhaltekraft den Boden vor Erosion. Sie schaffen Wasserreserven für das Grundwasser und erhöhen lokal die Luftfeuchtigkeit.
Vorbei am 390 Millionen alten Felsbrocken aus Sandstein, der den Mittelpunkt des Kreises Siegen-Wittgenstein markiert und am Steinbruch Krämerswiese, wanderte die Gruppe zum Forsthaus Hohenroth. Im Café Waldland servierte Carmen Sting und ihr Team der hungrigen Schar ein leckeres Süppchen unter schattigen Bäumen im Außenbereich des Cafés.
Gesättigt und ausgeruht startete das Nachmittagsprogramm mit Dr. med. Frieder Kötz. Er lud ein zum Nachmittagsspaziergang auf dem Gelände des Waldlandes Hohenroth. Als Hobbybiologe ist er im Verein Waldland Hohenroth ehrenamtlich sehr aktiv. Seit vielen Jahren experimentiert er mit der Pflanzung von Eichen- und Wildobstgehölzen auf dem Gelände des Waldlandes. „Mir geht es darum Vielfalt zu zeigen, die in ähnlichen Klimabedingungen und unter Berücksichtigung des Klimawandels hier auf Hohenroth wächst“, interessierte er die Zuhörer für das spannende Thema.
Er wusste der staunenden Truppe von Hexenbesen der Fichte oder Kiefer zu berichten. Was kugelige und buschige Verwachsungen in den Kronen der Bäume sind, die durch vererbliche Knospenmutationen entstehen. Sie werden in der Züchtung zur Erreichung kleinwüchsiger Nadelgehölz-Zierformen genutzt. Unter der Vielzahl der von ihm angepflanzten Eichen- oder Wildobstbäumchen war auch die Kornelkirsche zu finden. Diese Wildfrucht durften die Teilnehmer in Form einer sehr wohlschmeckenden Marmelade probieren.
Zum Abschluss des gelungenen Tages lud Organisatorin und Leiterin der Senioren-Service-Stelle, Gudrun Roth, nochmal in das Waldlandcafé zu Kaffee und selbstgebackenem Blechkuchen ein. Dabei wurde vielfach der Wunsch nach einer Fortsetzung des Angebotes für 2017 geäußert.