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Erster Wisent-Nachwuchs in diesem Jahr

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Frei lebende Herde des Artenschutzprojektes im Rothaargebirge wächst auf 13 Tiere

Bad Berleburg – Die im Rothaargebirge frei lebende Wisent-Herde hat Nachwuchs bekommen. Innerhalb weniger Tage wurden offenkundig zwei Kälbchen geboren: das jüngste am Samstag, 9. Mai. Auch ein weiteres Kälbchen wurde gesichtet: Augenzeugenberichten zufolge ist der 1. Mai 2015 dessen wahrscheinlichster Geburtstag. Damit ist die Wisent-Herde auf 13 Tiere gewachsen.

Der Jagdpächter im Staatswald, Peter Deppe, hatte das erste der beiden Wisent-Nesthäkchen bei einem Streifzug durch das Revier am Samstag, 2. Mai, zuerst entdeckt und aus sicherer Entfernung auch ein Bild von der Wisent-Kuh Dareli gemacht und dieses an Revierförster Norbert Kohnen weitgeleitet. Deppe hatte die Wisent-Gruppe im nordwestlichen Bereich des Ortes Schanze angetroffen. Revierförster Kohnen informierte anschließend das Wisent-Büro.

Wisent-Ranger Jochen Born und Coralie Herbst, die Wissenschaftliche Leiterin des für Westeuropaeinzigartigen Artenschutz-Projektes zur Wiederansiedlung der vom Aussterben bedrohten größten Landsäugetiere Europas, machten sich deshalb auf in das weitläufige Gelände, um dem Hinweis nachzugehen. Die Suche dauerte allerdings viele Tage und verlief immer wieder ergebnislos. Kälbchen und Mutterkuh waren einfach nicht aufzufinden.

Erst am Mittwoch, 13. Mai, gelang es Coralie Herbst und Jochen Born schließlich die Wisente zu entdecken. Und beim Durchzählen war schnell klar, dass sich in der Tat Nachwuchs eingestellt hatte. Allerdings handelte es sich nicht um Dareli und ihr Junges, sondern um Abdia mit ihrem Kälbchen. Aller Voraussicht nach, liegt der Geburtsort in Wittgenstein in der Nähe des Ortes Kühhude.

Abdia mit ihrem Kälbchen (Foto: Coralie Herbst)
Abdia mit ihrem Kälbchen (Foto: Coralie Herbst)

Dareli konnte dagegen bislang von den Wisent-Experten noch nicht gesichtet werden. Aber alle Indizien deuten darauf hin, dass die knapp siebenjährige Wisent-Kuh ebenfalls ein Kälbchen geboren hat und sich aber noch abseits der Gruppe aufhält. Es wäre ihr zweites Kälbchen. Bei Abdia, Jahrgang 2008, wäre es ebenfalls das zweite Kälbchen. Das Geschlecht beider Neugeborener konnte allerdings bislang noch nicht zweifelsfrei geklärt werden.

Von Jagdpächter Deppe, der das Kalb von Dareli zuerst gesichtet hat, liegen dem Trägerverein auch schon Namensvorschläge vor, die gerne angenommen werden. Für das Jüngste von Abdia wird der Verein aus dem großen Fundus vieler Vorschläge aus der Bevölkerung schöpfen. Allerdings ist die Namensgebung international verpflichtend geregelt. Und alle in Wittgenstein geborenen Tiere müssen mit den Buchstaben „Qu“ beginnen.

Auch im vergangenen Jahr hatte der erste Wisent-Nachwuchs im Mai das Licht der Welt erblickt. In kurzen Abständen folgten dann noch bis in den Juli hinein weitere fünf kleine Wisente: damit insgesamt jeweils drei in der frei lebenden Wisent-Herde im Rothaargebirge und drei im Besucherareal „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“.

Das Artenschutzprojekt wird vom Bundesamt für Naturschutz aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und dem Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen sowie vom Kreis Siegen-Wittgenstein, der Stadt Bad Berleburg und zahlreichen privaten Sponsoren gefördert.

Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.wisent-welt.de.

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